Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2019; 13(03): 164
DOI: 10.1055/s-0039-1693595
Poster: Ernährung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ernährung im Leben mit Behinderung – Ist freier Zugang zu Zucker ein Teil der Inklusion?

M Nowag
1   Bildungshaus Hamburg, Hamburg, Deutschland
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Publication Date:
04 September 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Behinderung entsteht im gesellschaftlichen, zwischenmenschlichen und umweltbedingten Kontext.

    Essen und Trinken hat einen hohen Stellenwert im Leben mit Behinderung. Aspekte wie Tagesstruktur, Essen aufgrund einer gestörten Hunger/Sättigung/Regulation, emotionales Essen sind relevant. Essen als Zeichen der Selbstbestimmung kannzu Konflikten mit dem begleitenden Personal und den Angehörigen führen. Ist es Bevormundung zu reglementieren?

    Einschränkungen in der sozialen Teilhabe führen oftmals zur Unzufriedenheit, die eine Ursache von Fehl- oder Mangelernährung sein kann. Ein Teil der Menschen mit einer Lernbehinderung kompensieren ihre erlebten Grenzen in der Gesellschaft nachweislich mit dem Konsum von Genussmitteln.

    Beratungsrelevant ist die Deutung von Selbstbestimmung in Bezug auf Einkaufsgewohnheiten insbesondere bei Süßigkeiten.

    Methoden:

    Wie kann Beratung gelingen?

    Der Vortrag nennt die Barrieren der Beratungsarbeit, für die methodischen und didaktischen Herausforderungen Wege zu einer zielgruppengerechten Maßnahme zeigen, im Bereich der Prävention, betrieblichen Gesundheitsförderung, der Therapie und Bildung.

    Ergebnisse:

    Ernährungsbildung ist Lebenskompetenz.

    Menschen mit Behinderung fehlt häufig der Zugang zu Beratungsangeboten zum Thema gesunde Ernährung. Dennoch nutzen sie diese, motiviert durch ihre Angehörigen und Assistenz. Ergebnisse eines evaluierten und zertifizierten Präventionsprogrammes werden gezeigt.

    Schlussfolgerung:

    Individuelle Ernährungskompetenz mit und ohne Assistenz ist erreichbar- Selbstbestimmung für eine Gesellschafts-Gruppe, die lange Zeit als defizitär betrachtet und an der gesellschaftlichen Teilhabe behindert wurde.


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