Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0039-1693875
Die Immunreaktion im Abortgeschehen – Interaktion von Immunzellen untereinander und mit der Umgebung im Bereich der Plazenta und der Zusammenhang mit dezidualen Mikrothrombosen
Publication History
Publication Date:
12 August 2019 (online)
Einleitung:
Zu den häufigsten Komplikationen während der Frühschwangerschaft zählen Aborte. Die Wahrscheinlichkeit für eine Frau im gebärfähigen Alter einen Abort zu erleiden liegt zwischen 25 und 50% [1]. Die Reproduktion ist ein komplizierter Vorgang, welcher von unzähligen Faktoren beeinflusst wird. Dazu gehören immunologische, endokrine und metabolische Mechanismen. Insgesamt ist die Ursache von Aborten in ca. 50% unklar [1]. Es gibt bereits konkrete Hinweise auf die Beteiligung diverser Immunzellen wie z.B. M1 Makrophagen [2], Th1-T-Zellen [3] und regulatorische T-Zellen [4] am Abortgeschehen. Welche exakte Rolle jedoch diese Zellen und deren Interaktion spielen, ist noch unbekannt. In diesem Zusammenhang ist – in Angrenzung zur Immunologie – eine beschriebene mögliche Ursache von Aborten die Mikrothrombose dezidualer Gefäße, da vermehrt Thromben in dezidualem Abortmaterial gefunden werden konnten [5]. Diese Studie soll zum besseren Verständnis möglicher immunologischer oder thrombotischer Ursachen von Aborten und möglichen prophylaktischen Maßnahmen beitragen.
Ziele:
Charakterisierung der Interaktion von regulatorischen T-Zellen und Makrophagen, sowie die Darstellung dezidualer Thrombosen und Vergleich der Th1- und Th2-Zellantwort in der normalen und gestörten Frühschwangerschaft.
Methoden:
Es werden in Paraffin eingebettete Plazenta-Proben von Patientinnen im Z.n. Abortkürettage sowie im Z.n. Abruptio auf die Interaktion von regulatorischen T-Zellen (Treg) und Makrophagen untersucht. Dafür werden Färbung mit anti- FoxP3 (Treg) und anti-CD68- Antikörpern (Makrophagen) durchgeführt. Des Weiteren wird das Gewebe auf das Vorhandensein von Mikrothrombosen in dezidualen Gefäßen analysiert und auf einen möglichen Zusammenhang einer Immunzellaktivierung.
Ergebnisse:
noch ausstehend.
Fazit:
Die Interaktion maternaler und fetaler Zellen, sowie die Regulation und das Gleichgewicht zwischen maternaler Immunantwort und immunsupressiven Faktoren, sind zentrale Punkte der Erforschung möglicher Ursachen von Aborten. Ein Zusammenhang zur Bildung von Mikrothrombosen durch aktivierte Immunzellen wurde bei Aborten bisher nicht beschrieben, jedoch mehrfach im Bereich systemischer Infektion sowie der Tumorbiologie [6]. Da bei Frauen mit rezidivierenden Aborten jedoch eine systemische, inflammatorische Immunantwort nachgewiesen wurde, erscheint dies möglich. Die Ergebnisse dieser Studie sollen einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis des Abortgeschehens bezüglich immunologischer Mechanismen und möglicher Ursachen liefern, was von hohem Wert ist um in Zukunft mögliche präventive Maßnahmen ergreifen zu können und körperliches und psychisches Leiden der Patientinnen zu vermeiden.
Literatur:
[1] Rai, Raj, and Lesley Regan. „Recurrent miscarriage.“ The Lancet 368.9535 (2006): 601 – 611.
[2] Kolben, Theresa, et al. „PPARγ Expression Is Diminished in Macrophages of Recurrent Miscarriage Placentas.“ International journal of molecular sciences 19.7 (2018): 1872.
[3] Gao, Y., and P. L. Wang. „Increased CD56 (+) NK cells and enhanced Th1 responses in human unexplained recurrent spontaneous abortion.“ Genet Mol Res 14.4 (2015): 18103 – 9.
[4] Freier, Christoph P., et al. „Expression of CCL 22 and Infiltration by Regulatory T Cells are Increased in the Decidua of Human Miscarriage Placentas.“ American Journal of Reproductive Immunology 74.3 (2015): 216 – 227.
[5] Kwak-Kim J, Yang KM, Gilman-Sachs A. Recurrent pregnancy loss: a disease of inflammation and coagulation. The journal of obstetrics and gynaecology research 2009;35(4):609 – 622
[6] Engelmann, Bernd, and Steffen Massberg. „Thrombosis as an intravascular effector of innate immunity.“ Nature Reviews Immunology 13.1 (2013): 34.
#