Z Gastroenterol 2019; 57(09): e196-e197
DOI: 10.1055/s-0039-1695133
Dünndarm, Dickdarm, Proktologie
CED: Biomarker und prognostische Faktoren: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 08:00 – 09:28, Studio Terrasse 2.2 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eosinophiles cationisches Protein – ein diagnostischer und prädiktiver Biomarker bei jungen Erwachsenen mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung

N Abedin
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik I, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Frankfurt am Main, Deutschland
2   Uniklinik RWTH Aachen, Medizinische Klinik III, Klinik für Gastroenterologie, Aachen, Deutschland
,
T Langen
2   Uniklinik RWTH Aachen, Medizinische Klinik III, Klinik für Gastroenterologie, Aachen, Deutschland
,
S Groner
2   Uniklinik RWTH Aachen, Medizinische Klinik III, Klinik für Gastroenterologie, Aachen, Deutschland
,
J Ruehrup
2   Uniklinik RWTH Aachen, Medizinische Klinik III, Klinik für Gastroenterologie, Aachen, Deutschland
,
S Tischendorf
2   Uniklinik RWTH Aachen, Medizinische Klinik III, Klinik für Gastroenterologie, Aachen, Deutschland
,
S Röseler
3   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Dermatologie und Allergologie, Aachen, Deutschland
,
C Trautwein
2   Uniklinik RWTH Aachen, Medizinische Klinik III, Klinik für Gastroenterologie, Aachen, Deutschland
,
K Streetz
4   Evangelisches Krankenhaus Köln-Kalk, Klinik für Gastroenterologie, Pulmonologie und Innere Medizin, Köln, Deutschland
,
G Sellge
5   Klinikum Bremen Mitte, Klinik für Innere Medizin II, Bremen, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Im Stuhl detektierbare Biomarker sind ein wichtiger Bestandteil für die Diagnose, Beschreibung der Aktivität und Evaluation des Therapieansprechens bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED).

    Ziele:

    Ziel der Arbeit war die Definition eines Biomarkers mit vergleichbarer Sensitivität zum Goldstandard Endoskopie und prädiktiver Aussagekraft bei Patienten mit CED.

    Methoden:

    Im Rahmen der Studie erfolgte die Evaluation der Bedeutung vom Eosinophilen cationischen Protein im Stuhl (fECP) und der Vergleich mit dem bisher meist untersuchten Biomarker Calprotectin (fCal). fECP und fCal wurden in Stuhlproben von Patienten mit Morbus Crohn (CD, n = 144), Colitis ulcerosa (UC, n = 70), Clostridium difficile Infektion (CDI, n = 9), primären Nahrungsmittelallergien (PFA, n = 11), sekundären Pollen-assoziierten Nahrungsmittelallergien (SFA, n = 25) und Kontrollen ohne entzündliche Aktivität (Gesamt n = 78) gemessen. Bei Patienten mit CED wurden die Ergebnisse mit dem Serum CRP, sowie klinischen und endoskopischen Aktivitätscores korreliert. 83 CED Patienten erhielten eine Endoskopie (CD, n = 42; UC, n = 41).

    Ergebnisse:

    Im Vergleich zu Kontrollen zeigte sich fECP bei CD, UC, CDI und PFA signifikant erhöht. fCal war erhöht bei CD, UC und CDI, jedoch nicht bei PFA. fECP korrelierte mit der klinischen Aktivität bei CED Patienten, jedoch zeigte sich in ROC Analysen eine geringere Genauigkeit in der Differenzierung zwischen aktiven und nicht aktiven CED Patienten (AUC = 0,77) im Vergleich zu fCal (AUC = 0,88). Im Gegensatz zu fCal, korrelierte fECP negativ mit dem Alter der Patienten. Eine Erhöhung von fECP bei CED Patienten unter 45 Jahren war unabhängig von klinischer und endoskopischer Aktivität (endoskopisch inaktive CED vs. Kontrollen; AUC für fECP = 0,86; AUC für fCal = 0,62). Zudem zeigt sich fECP bei CED Patienten unter 45 Jahren und geringer Aktivität (fCal < 250 mg/kg) als prognostischer Marker, der die Notwendigkeit einer Änderung der Medikation oder chirurgischen Intervention vorhersagt (fECP < 200 µg/kg = 22%; 200 – 600 µg/kg = 44%; > 600 µg/kg = 82% nach 48 Monaten follow-up).

    Schlussfolgerung:

    fECP kann als diagnostischer und prognostischer Marker bei jungen CED Patienten dienen und ist in der Remission ein früher Marker für die Krankheitsprogression.


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