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DOI: 10.1055/s-0039-1695213
Lumen-apposing Metallstents versus Doppel-Pigtail-Plastikstents für endoskopische Drainage von peripankreatischen Flüssigkeitsansammlungen: Ergebnisse einer multizentrischen Europäischen Studie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. August 2019 (online)
Einleitung:
Die endosonographische Drainage wird bei der Behandlung von symptomatischen peripankreatischen Flüssigkeitsansammlungen (PFA) verwendet.
Das Ziel dieser Studie war technische/klinische Ergebnisse sowie Komplikationen der Drainage mit lumen-apposing Metallstents (LAMS) und Doppel-Pigtail-Plastikstents (DPS) zu vergleichen.
Methoden:
Es wurden Patientendaten aus 8 tertiären Europäischen Zentren retrospektiv analysiert. Die Patienten wurden entweder mit LAMS (Hot Axios, Boston Scientific, Marlborough, MA, USA) oder mit DPS behandelt. Evaluiert wurden der technische und klinische Erfolg, frühe Komplikationen, Platzierungsfreundlichkeit (1 – 10, 1 = extrem schwer), Interventionsdauer, Drainagedauer und Komplikationen bei der Entfernung.
Ergebnisse:
97 Patienten (71 Männer, mittl. Alter 59,1 Jahre) mit PFA (63 Pseudozysten, 33 Nekrosen mit Wandbildung und 1 Gallenblasenempyem) wurden einer Drainage mit LAMS (n = 84, Gruppe 1) oder DPS (n = 13, Gruppe 2) unterzogen. Die Gruppen waren bezüglich Geschlecht, Typ und Lage der PFA aneinander angeglichen. Die PFA in der Gruppe 1 hatten einen kleineren Durchmesser (10,6 cm vs. 16,5 cm, p = 0,007) und die Patienten waren älter (60,5 vs. 50,4 Jahre, p = 0,002) im Vergleich zu Gruppe 2. Obwohl technischer und klinischer Erfolgt und Platzierungsfreundlichkeit sich zwischen den Gruppen nicht unterschieden (jeweils 96,4% vs. 100%, 95% vs. 92% und 8 vs. 8, alle p-Werte > 0,05), erfolgte die Platzierung der LAMS schneller (9,2 vs. 46 min, p < 0,001). Frühe Komplikationen erfolgten in 15,6% der Patienten in der Gruppe 1 (6% Blutung, 4,8% Obstruktion, 2,4% Stentwanderung, 2,4% Perforation) und in 7,7% der Patienten in der Gruppe 2 (7,7% Perforation), p = 1,00. Die mittlere Drainagedauer war kurzer in der Gruppe 1 (51,5 vs. 101,5 Tage, p = 0,004). Komplikationen bei der Entfernung erfolgten in 10,7% der Patienten in der Gruppe 1 (7,1% vergrabene Stents, 3,6% Blutung) und wurden in der Gruppe 2 nicht beobachtet.
Schlussfolgerung:
Die endosonographische Drainage von PFA mit LAMS zeigte ähnliche Ergebnisse in den Aspekten technischer/klinischer Erfolg und frühe Komplikationen im Vergleich zur Drainage mit DPS. LAMS-Platzierung erfolgt schneller und bedarf einer kürzeren Liegezeit. LAMS-Entfernung kann mit schweren Komplikationen einhergehen.
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