Gallengangsstents: Antimikrobielle Polylaktid-Beschichtungen zur Prävention der post-ERC Cholangitis

Einleitung:

Post-ERC Cholangitis ist eine häufige Komplikation der endoskopisch retrograden Cholangiografie (ERC).

Ziele:

Evaluation antimikrobieller Beschichtungen von Polyethylen (PE)-Stents bezüglich der Wirksamkeit gegenüber biliären Pathogenen, Wirkstofffreisetzung und Toxizität.

Methodik:

PE-Stents wurden mit einem Polylaktid-Wirkstoffträger beschichtet. Stentbeschichtungen enthielten 4%(w/w) Wirkstoff mit Octenidin (RO), Octenidin und Citrat (ROC), Triclosan (RT) oder Gentamicin (RG). Wirkstofffreisetzung (Spektrophotometrie), antimikrobielle Wirksamkeit [minimal inhibitory concentration (MIC); zone of inhibition (ZOI)] und Biokompatibilität (LDH Assays) wurden getestet.

Ergebnis:

Alle antimikrobiellen Stentbeschichtungen zeigten eine kontinuierliche Wirkstofffreisetzung für mindestens 168 Stunden mit einem initialen Freisetzungspeak in den ersten 24 Stunden. Bei RT, ROC und RG Beschichtungen waren folgende logarithmische Keimreduktionen festzustellen: E. coli (log: -0,3, -7,4, -6,6); E. faecalis (log: -0,05, -6,3, -3,9); C. albicans (log: -0,04, -1,5, -0,2). Die stärkste log-Reduktion und die größten ZOIs (≥2 mm, über 72 Stunden) wies ROC auf. Obwohl RT die geringsten MICs gegen die biliären Testpathogene zeigte, hatte diese antimikrobielle Beschichtung die kleinsten ZOIs nach 24 Stunden. RG präsentierte die größten ZOIs (Mittelwert ± Standardabweichung) nach 24 Stunden bei E. coli (19,3 ± 1,0 mm) und E. faecalis (5,1 ± 1,2 mm), während die ZOI bei C. albicans (1,3 ± 0,1 mm) geringer war im Vergleich zu ROC (3,7 ± 0,3 mm).

Schlussfolgerung:

Die ROC-Beschichtung zeigte die stärkste Keimreduktion, suffiziente Hemmhöfe über mindestens 72h sowie eine gute Biokompatibilität und erfüllt somit am besten die Ansprüche einer idealen Stentbeschichtung zur Reduktion von Post-ERC Cholangitisepisoden.