Z Gastroenterol 2019; 57(09): e293
DOI: 10.1055/s-0039-1695385
Leber und Galle
Hepatobiliäre Chirurgie: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 14:10 – 15:22, Studio Terrasse 2.2 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prognostischer Einfluss des Pringle-Manövers bei Resektion kolorektaler Lebermetastasen – Ergebnisse einer Propensity-Score Analyse

TS Schiergens
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
M Drefs
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
M Dörsch
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
A Sint
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
M Thomas
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
M Albertsmeier
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
H Niess
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
M Schoenberg
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
M Assenmacher
2   Ludwig Maximilans Universität München (LMU), Institut für Statistik, München, Deutschland
,
H Küchenhoff
2   Ludwig Maximilans Universität München (LMU), Institut für Statistik, München, Deutschland
,
W Thasler
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
J Andrassy
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
M Guba
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
M Angele
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
J Werner
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
M Rentsch
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Blutverlust und perioperative allogene Erythrozyten-Transfusion (AET) sind bei der Resektion kolorektaler Lebermetastasen (CRLM) mit einem schlechteren progressions-freien Überleben assoziiert. In der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, inwieweit das Pringle-Manöver (PM) zur Reduzierung des intraoperativen Blutverlusts zur Vermeidung von AET und zur Verbesserung des Langzeit-Überlebens beitragen könnte.

    Methodik:

    Im Rahmen einer retrospektiven Propensity-Score Analyse, in der prognostisch relevante sowie mit dem PM selbst assoziierte Variablen zur statistischen Adjustierung eingeschlossen wurden, wurde der Einfluss des PM auf den Transfusionsbedarf sowie das Progressions-freie (PFS) und Gesamtüberleben (OS) untersucht.

    Ergebnisse:

    Bei insgesamt 336 Patienten, die zwischen 2003 und 2016 bei CRLM kurativ reseziert wurden, wurde bei 75 Patienten (22%) ein PM durchgeführt. Insgesamt wurden 174 Patienten in eine 1:2 Propensity-matching Analyse eingeschlossen (PM:No-PM, 58:116). In der PM-Gruppe zeigte sich ein nicht statistisch signifikanter Trend zu weniger Blutverlust (median 500 ml vs. 800 ml, P = 0,206) bei vergleichbarer Transfusionsrate (34% vs. 40%, P = 0,619). Allerdings zeigte sich für die PM-Gruppe eine niedrigere Rate an Patienten, bei denen mehr als zwei bzw. mehr als vier Erythrozytenkonzentrate (EK) verabreicht werden musste (3 – 4 EKs: P = 0,052; > 4 EKS P = 0,037). Für PM-Patienten zeigte sich ein Trend zu besserem OS (78 vs. 44 Monate median, P = 0,088) sowie ein signifikant besseres PFS (36 vs. 24 Monate median, P = 0,029).

    Schlussfolgerung:

    In der vorliegenden Studie zeigt sich bei Patienten, bei denen im Rahmen der CRLM-Resektion ein PM durchgeführt wurde, ein deutlicher Trend zu reduziertem Transfusionsbedarf und besserem Langzeit-Überleben, insbesondere bezüglich der Rezidivrate. Die Daten machen eine prospektive Validierung des möglichen onkologischen Vorteils des PM erforderlich.


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