Z Gastroenterol 2019; 57(09): e344
DOI: 10.1055/s-0039-1695525
Endoskopie
Endoskopische Resektionstechniken: Freitag, 04. Oktober 2019, 08:15 – 09:35, Studio Terrasse 2.1 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endoskopische Papillektomie von Papillenneoplasien: Eine retrospektive monozentrische Analyse

DJ Heling
1   Medizinische Klinik und Poliklinik 1, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
2   Nationales Zentrum für erbliche Tumorsyndrome (NZET), Bonn, Deutschland
,
R Hüneburg
1   Medizinische Klinik und Poliklinik 1, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
2   Nationales Zentrum für erbliche Tumorsyndrome (NZET), Bonn, Deutschland
,
CP Strassburg
1   Medizinische Klinik und Poliklinik 1, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
2   Nationales Zentrum für erbliche Tumorsyndrome (NZET), Bonn, Deutschland
,
J Nattermann
1   Medizinische Klinik und Poliklinik 1, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
2   Nationales Zentrum für erbliche Tumorsyndrome (NZET), Bonn, Deutschland
,
TJ Weismüller
1   Medizinische Klinik und Poliklinik 1, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
2   Nationales Zentrum für erbliche Tumorsyndrome (NZET), Bonn, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die endoskopische Papillektomie ist ein minimalinvasives Verfahren zur Resektion dysplastischer Neoplasien an der Papilla Vateri. Bezüglich der endoskopischen Technik bestehen verschiedene Möglichkeiten der Komplikationsvermeidung, wie protektive Stenteinlagen oder die submuköse Injektion. Welches Vorgehen die beste Effektivität und Sicherheit bietet, ist unklar.

    Ziel ist die monozentrische retrospektive Analyse endoskopischer Papillektomien zur Evaluation von Sicherheit und Effektivität.

    Methodik:

    Mittels Datenbankabfrage wurden alle zwischen 2008 und 2019 an unserem Zentrum durchgeführten Papillektomien identifiziert. Daten zur endoskopischen Technik, zu Komplikationen und Langzeitverlauf wurden den Patientenakten entnommen.

    Ergebnisse:

    Bei 22 Patienten erfolgte eine Papillektomie: bei 12 Patienten aufgrund eines sporadischen und bei 9 Patienten (40,9%) aufgrund eines mit einer Familiären Adenomatösen Polyposis (FAP) assoziierten Adenoms. In 36,4% erfolgte eine en-bloc und in 63,6% eine piece-meal-Resektion. Bei 17 Interventionen (77,3%) erfolgte eine prophylaktische submukosale Injektion. 9 Patienten (40,9%) erhielten nach Papillektomie einen Pankreas- und Gallengangsstent, 6 Patienten (27,3%) nur einen Gallengangsstent, 5 Patienten (22,7%) keinen Stent und ein Patient nur einen Pankreasstent. Histopathologisch wurde in 40,9% ein tubuläres und in 22,7% ein tubulovillöses Adenom diagnostiziert. In 3 Resektaten (13,6%) wurden nur hyperplastische Polypen und je einmal ein Somatostatinom und ein invasives Adenokarzinom festgestellt. Als Komplikationen traten 3 Blutungen, eine Mikroperforation und eine Stentmigration in den Pankreasgang mit anschließender Pankreatitis auf. Alle Komplikationen konnten endoskopisch, bzw. konservativ therapiert werden. Bei 7 (31,8%) Patienten, die alle vor Papillektomie eine prophylaktische submukosale Injektion erhalten hatten, fand sich in endoskopischen Kontrollen ein Adenomrezidiv. 5 dieser Patienten (71,4%) hatten zudem eine FAP.

    Schlussfolgerung:

    Bei hohem Rezidivrisiko von Adenomen sollte eine engmaschige Nachsorge, insbesondere bei Patienten mit zugrundeliegender adenomatöser Polyposis, erfolgen. Der Stellenwert einer prophylaktischen Submukosainjektion oder einer Stenteinlage sollte hinterfragt werden.


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