Z Gastroenterol 2019; 57(09): e355
DOI: 10.1055/s-0039-1695555
Endoskopie
Therapien im Ösophagus: ESD, APC, Vakuumtherapie: Freitag, 04. Oktober 2019, 09:40 – 11:00, Studio Terrasse 2.1 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Detektion und Management bei Anastomoseninsuffizienz nach Ösophaguskarzinom-Resektion

N Rauch
1   Technische Universität München Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
H Friess
1   Technische Universität München Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
M Martignoni
1   Technische Universität München Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
J Bachmann
1   Technische Universität München Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Eine Anastomoseninsuffizienz nach Resektion eines Ösophaguskarzinoms ist eine schwerwiegende Komplikation und bedingt eine hohe Morbidität und Mortalität.

    Eine Insuffizienz muss möglichst früh erkannt und therapiert werden: ein standardisiertes Vorgehen existiert nicht.

    Ziele:

    Ziel der Arbeit war es, die Effektivität verschiedener Verfahren für die Diagnosestellung einer Insuffizienz zu evaluieren. Außerdem wurde die Effektivität einer V.A.C. (Vacuum Assisted Closure)-Therapie untersucht.

    Methodik:

    Die Daten von 40 Patienten, bei denen zwischen Juni 2016 und Dezember 2018 wegen eines Ösophaguskarzinoms am Klinikum rechts der Isar in München eine Ösophagektomie mit Rekonstruktion mit Magenhochzug durchgeführt worden war und bei denen im postoperativen Verlauf eine Anastomoseninsuffizienz diagnostiziert wurde, wurden retrospektiv ausgewertet. Alle Patienten wurden endoskopiert und erhielten eine V.A.C-Therapie mit regelmäßigen endoskopischen Kontrollen. Analysiert wurde die durchgeführte Diagnostik zur Detektion der Insuffizienz. Zudem wurde die Heilungsrate unter der konservativen Therapie untersucht.

    Ergebnis:

    Die Diagnose einer Insuffizienz wurde in 75% der Fälle durch eine Ösophagoduodenoskopie (ÖGD) und nur in 25% durch eine CT gestellt.

    Die perioperative Mortalität lag bei 12,5%. Bei 30 Patienten (85,7%) konnte eine Heilung der Insuffizienz mit konservativen Maßnahmen erreicht werden. Bei 20 Patienten (66,6%) war die V.A.C-Therapie allein ausreichend, bei 6 Patienten wurde nach der V.A.C-Therapie ein Stent eingesetzt und bei 13,3. % erfolgte eine Clipapplikation. Mittels ÖGD und Breischluck wurden alle Heilungen gesichert. Die mediane Behandlungsdauer unter V.A.C.-Therapie betrug 21 Tage (95%-KI 15 – 31).

    Schlussfolgerung:

    In jedem Fall sollte bei Verdacht auf eine Insuffizienz frühzeitig eine ÖGD veranlasst werden. Die Computertomografie ist zum Ausschluss eines Verhaltes bei nachgewiesener Insuffizienz unerlässlich. Weitere Studien müssen klären, ob eine prophylaktische V.A.C-Therapie das Outcome bei Anastomoseninsuffizienz effektiv verbessern kann.


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