Z Gastroenterol 2019; 57(09): e362
DOI: 10.1055/s-0039-1695574
Endoskopie
Was gibt es Neues: ESD-Devices und LAMS: Freitag, 04. Oktober 2019, 12:55 – 14:23, Studio Terrasse 2.1 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Machbarkeit, Risikoprofil und klinische Ergebnisse der EUS-geführten Gastroenterostomie mit Lumen-apposing Metasllstents (LAMS) zur Therapie maligner und benigner Magenausgangs- und Duodenalstenosen bei Palliativ- und chirurgischen Hochrisikopatienten

H Fischer
1   München Klinik Neuperlach, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, München, Deutschland
,
M Götzberger
1   München Klinik Neuperlach, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, München, Deutschland
,
M Dollhopf
1   München Klinik Neuperlach, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, München, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die Standardtherapie zur Wiederherstellung der enteralen Passage bei Patienten mit Magenausgangs-oder Duodenalstenosen ist die operative GE oder die endoluminale Stentversorgung. Die endosonographisch geführte Gastroenterostomie (EUS-GE) durch LAMS kann eine Alternative bieten.

    Ziele und Methodik:

    Unizentrische, retrospektive Analyse von Indikationen, technischer und klinischer Erfolgsraten von konsekutiven EUS-GE. Erfassung und Analyse von Komplikationen.

    Ergebnisse:

    13 Pat. (4 m/9w, Ø 72,9 Jahre) wurden im Zeitraum März 2017 und April 2019 mit EUS-GE mit LAMS behandelt. 11 Pat. mit maligner Stenose, 1 Pat. benigne Stenose und 1 Pat. unklarer Dignität. Die klinische Symptomatik, bestand in rezidivierendem Erbrechen bei 13 Pat., Gewichtsabnahme > 5% in 4 Wochen bei 8 Pat.

    Die EUS-GE erfolgte bei allen Patienten mit dem Hot-Axios-Stent® (Fa. Boston Scientific, Ratingen, Deutschland) in Direktpunktionstechnik (9 × 20 × 10 mm, 4 × 15 × 10 mm). Hierzu wurde das Duodenum oder Jejunum mit Flüssigkeit gefüllt, unter endosonographischer Sicht die GE durch direkte Punktion mit dem Stentträgersystem durchgeführt und der Stent unter kombinierter endosonographischer und endoskopischer Kontrolle platziert.

    Die Stentanlage war bei 11/13 Pat. primär erfolgreich (84,6%). In zwei Fälle kam es zu einer Fehlplatzierung der distalen Tulpe mit peritonealer Freisetzung. In beiden Fällen ging der Kontakt zur Dünndarmschlinge beim Stentvorschub und damit die Sichtkontrolle verloren. Es erfolgte jeweils die Stentextraktion und Clipverschluss. Bei 1 dieser Pat. erfolgte in gleicher Sitzung eine erneute, erfolgreiche EUS-GE. Die Komplikationen konnten interventionell beherrscht werden. Das Erbrechen sistierte bei 12/12 Pat., die enterale Ernährung gelang bei allen Patienten. Bei einem Pat. kam es im Verlauf zu Stentokklussion durch Ingesta mit Notwendigkeit der Reendoskopie. Weitere Komplikationen sind im Follow-up (Ø 95 Tage, 7 – 452) nicht aufgetreten.

    Schlussfolgerung:

    Die EUS-GE ist für Palliativpat. oder chirurgische Hochrisikopatienten eine Behandlungsalternative bei symptomatischer Magenausgangs- oder Duodenalstenose mit hoher primärer technischer und klinischer Erfolgsrate. Nach erfolgreicher Platzierung profitieren die Pat. klinisch von der raschen Funktion der EUS-GE.


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