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DOI: 10.1055/s-0039-1697303
Prädiktiver Co-Kultivierungs-Assay zur Verifizierung der potentiellen Wirkung von EPs®7630
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
09. September 2019 (online)
Die pflanzliche Arzneimittelzubereitung EPs®7630 aus der Pelargonium-sidoides-Wurzel (1:8 – 10; Lösungsmittel: Ethanol 11% [w/w]) ist zur Behandlung von Atemwegsinfekten zugelassen. Pharmakologische Testmodelle haben für EPs®7630 eine antibakterielle aber auch antivirale Wirkung gezeigt [1].
Um pharmakologische Effekte und Wirkmechanismen zu identifizieren, wurde EPs®7630 in drei Konzentrationen (3,3, 10, 30 µg/ml) in den BioMAP® Diversity PLUS Panel Assay (Eurofins DiscoverX Corporation) eingesetzt. Dieser Assay bezieht 12 verschiedene primäre humane Zelltypen ein und kann potenzielle Wirkungen eines Medikaments in unterschiedlichen Geweben und Pathologien prognostizieren. Die biologische Interpretation der Ergebnisse dieses Assay erfolgt durch einen Datenbankabgleich (< 4500 Referenzeinträge). Für EPs®7630 wurde ein antiproliferativer Effekt auf T-Zellen gefunden, wobei die generelle T-Zellen Reifung, aber auch die Differenzierung von Tregs durch Stimulation der CD69-Expression angeregt wird [2]. Auch für Endothelzellen und Fibroblasten wurde eine verminderte Proliferation gefunden. Fibroblasten wiesen ferner einen dosisabhängigen antiinflammatorischen und antifibrotischen Phänotyp auf. Bronchiale Epithelzellen zeigten ebenfalls ein antiinflammatorisches Expressionsprofil. Für EPs®7630 wurde eine Korrelation mit Thiamazol und Troglitazon gefunden. Thimazol inhibiert die Thyroidhormon-Synthese und wird bei Hyperthyreose gegeben, wohingegen Troglitazon die PPARα und PPARµ stimuliert. Laut Literatur wirkt sich die Antagonisierung dieser Rezeptoren positiv auf den Progress inflammatorischer Lungenerkrankungen im Tiermodell aus [3]. Eine Korrelation mit Myricetin, einem Flavonoid und Antioxidans, wurde ebenfalls gefunden.
Zusammenfassend vermittelt EPs®7630 ein antiinflammatorisches und antifibrotisches Profil im verwendeten Assay und gibt interessante Ansätze für weitere Untersuchungen in Bezug auf Wirkmechanismen von EPs®7630.
Literatur:
[1] Kolodziej H. Pharmaceuticals 2011; 4: 1295 – 1314
[2] González-Amaro R, Marazuela M. Endocrine 2016; 52: 30 – 38
[3] Belvisi MG, Mitchell JA. Br J Pharmacol 2009; 158: 994 – 1003
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