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DOI: 10.1055/s-0039-3401106
Sicherheit und Immunogenität einer Tetanus/Diphtherie/Pertussis azellulär-Impfung in der Schwangerschaft oder post-partal (reduzierter Antigengehalt) und nachfolgend hexavalente Diphtherie/Tetanus/Pertussis azellulär/Polio/Haemophilus influenzae Typ B/Hepatitis B-Konjugat-Erstimmunisierung der Kinder
Publication History
Publication Date:
27 November 2019 (online)
Fragestellung:
Die Pertussis-Immunisierung während der Schwangerschaft reduziert das Infektionsrisiko bei Neugeborenen. Unser Ziel war, die Bewertung der Sicherheit und Immunogenität der maternalen Pertussis-Immunisierung, des Transfers von Antikörpern zum Kind und die Auswirkung auf die Antwort des Kindes gegenüber der aktiven Immunisierung zu beurteilen.
Methoden:
In einer Beobachter-verblindeten, randomisierten, placebokontrollierten Studie (NCT02377349) erhielten Frauen in der 270/7 - 366/7 Schwangerschaftswoche Tdap oder Placebo und postpartal die jeweils andere Immunisierung. In einer offenen, nicht-randomisierten, unkontrollierten Studie (NCT02422264) erhielten deren Kinder eine Grundimmunisierung (2 oder 3 Dosen) mit DTPa-HBV-IPV/Hib entsprechend der nationalen Impfschemata. Die Immunantwort wurde bei den Frauen vor und 1 Monat nach Immunisierung bewertet, bei den Kindern bei Geburt (Nabelschnurblut) sowie vor der ersten und 1 Monat nach der letzten Dosis. Die Überlegenheit der Immunantwort bei maternaler Immunisierung war definiert als untere Grenze des 95% Konfidenzintervalls des GMC-Verhältnisses im Nabelschnurblut von ≥1,5. Bei den Kindern war das primäre Studienziel die Bewertung der Seroprotektion-/Seropositivitätsraten für DTPa-HBV-IPV/Hib Antigene einen Monat nach Grundimmunisierung. Ferner wurden Fragen-gestützte und spontan berichtete unerwünschte Ereignisse (UEs), Schwerwiegende UEs (SUEs) und UEs von besonderem Interesse in der Schwangerschaft und beim Neugeborenen gesammelt.
Ergebnisse:
Es wurden 687 Frauen (Tdap: 341; Kontrolle: 346) und 601 Kinder (Tdap: 296; Kontrolle: 305) geimpft. Eine Überlegenheit im Nabelschnurblut der Tdap-Gruppe wurde für alle Pertussis-Antigene gezeigt (GMC Verhältnisse: 8,5 – 20,7). Nach Grundimmunisierung erreichten 100% der Kinder beider Gruppen Seroprotektion für D und T sowie > 95% für Polio, > 98% für HepB und > 94% für Hib. Für die Pertussis-Antigene betrug die Responserate 37,5 – 77,1% in der Tdap- und 90,0 – 99,2% in der Kontrollgruppe. Die UE- und SUE-Raten waren in den Studien zwischen den Vergleichsgruppen vergleichbar.
Schlussfolgerungen:
Die Impfung mit Tdap während der Schwangerschaft führt zu hohen Antikörper-Spiegeln bei den Neugeborenen sowie nach Grundimmunisierung zu einer reduzierten Antwort auf Pertussis, aber nicht gegenüber den anderen Antigenen. Die klinische Signifikanz der niedrigeren Immunantworten ist noch unklar. Die applizierten Impfstoffe wurden gut vertragen; neue Sicherheitsbedenken wurden nicht identifiziert.
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