Z Geburtshilfe Neonatol 2019; 223(S 01): E24-E25
DOI: 10.1055/s-0039-3401123
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

TEMACC – Technology Enabled Maternal and Child Health Care in Ethiopia

P Oppelt
1   Kepler Universitätsklinikum, Gynäkologie, Geburtshilfe und gy. Endokrinologie, Linz, Österreich
,
R Bekele
2   Addis Ababa University, School of Information Science, Addis Abeba, Äthiopien
,
G Pomberger
3   Johannes Kepler Universität, Abteilung Business Informatics – Software Engineering, Linz, Österreich
,
T Biru
4   Mentor Knowledge Systems, Addis Abeba, Äthiopien
,
C Floyd
5   Universität Hamburg, Abteilung Computer Science, Hamburg, Deutschland
,
J Sametinger
3   Johannes Kepler Universität, Abteilung Business Informatics – Software Engineering, Linz, Österreich
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. November 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    In den ländlichen Gebieten von Äthiopien besteht aufgrund der schlecht ausgebauten Infrastruktur ein stark eingeschränkter Zugang zum Gesundheitswesen für Mutter und Kind. Das TEMACC-Forschungsprojekt zielt darauf ab, das Potenzial von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für die ländliche Entwicklung zu untersuchen und Tools zur Verfügung zu stellen. Ziel ist die Entwicklung einer Serviceplattform, die es einerseits Müttern ermöglicht, Gesundheit-Informationen einfach zu erhalten, ohne lange Strecken zurücklegen zu müssen. Weiterhin soll die Kommunikation im End Glied der Gesundheitsversorger zur nächsten Versorgungsstufe vor Ort gverbessert werden, welche bis dato nur in einem wöchentlichen Treffen stattfindet. Primärer Endpunkt ist die Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Müttern und Kindern.

    Methoden:

    In der Zusammenarbeit mit der Universität in Addis Abeba wurde folgende Endpunkte erarbeitet:

    • Bereitstellung einer personalisierten Gesundheitsversorgung für Mütter und Kinder

    • Unterstützung mit Unterrichtsmaterialien & Gesundheitsinformationen

    • fallbasierter Wissensaustausch

    Nach Erstellung der Software wurde das Programm in Amharisch übersetzt und die Region um Buatjira für den Feldversuch ausgewählt. Nach ausreichender Schulung wurden an Heath Extension Works (HEW) 70 Tabletts und 250 Smartphones an schwangere Frauen verteilt.

    Ergebnisse:

    Für Müttern besteht nun die Möglichkeit mittels Smartphone Informationen zu folgenden Punkten abzurufen (Video, Audio, Text und Bild/Bild):

    • Schwangerschaftsvorsorge

    • Nachsorge

    • Ernährung von Kindern und Hygieneinformationen

    HEW können mittels Tabletts auf folgende Funktionen zugreifen:

    • Unterrichtsmaterialien („Inhalte“) für Mütter (wurden aus den bestehenden Papiersystem übernommen)

    • Karteifunktion

    • Terminkalender mit Erinnerungsfunktion für anstehende Untersuchungen oder Impfungen (Mutter & Kind)

    • Konsil-Funktion zur nächsten Gesundheitseinrichtung

    Seit Mai 2019 ist das System im Rahmen einer ersten Feldstudie aktiv gestellt und die Tabletts und Smartphones nach Schulung der User übergeben.

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    Abb. 2

    Schlussfolgerung:

    Mittels dem Landesstandard angepassten Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) können Schwangere bzw. Mütter mit relevanten Informationen versorgt werden. Durch die Integration von Bild und vorgelesenen Text sind diese Informationen auch für Analphabeten zugänglich. Die Implementierung eines Terminkalenders mit Erinnerungsfunktion erleichtert die Arbeit der HEW enorm und führt zu einer Verbesserung der ihr zugewiesenen Region (ca. 3.000 – 5.000 Personen)..


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    Abb. 2