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DOI: 10.1055/s-0039-3401221
Frühe pränatale Diagnose dizephaler siamesischer Zwillinge (Dicephalic Parapagus)
Publication History
Publication Date:
27 November 2019 (online)
Einleitung:
Siamesische Zwillinge kommen bei 1/100 monozygoten Zwillingen, 1/50.000 Schwangerschaften und 1/250.000 Lebendgeburten vor. Die Risikofaktoren für eine siamesische Zwillingsschwangerschaft sind nicht abschließend geklärt. In den meisten Fällen handelt es sich um Thoracopagus. Parapagus (ein Körper, zwei Köpfe) sind extrem selten.
Viele siamesische Zwillinge haben mit dem Leben nicht vereinbare Fehlbildungen, so dass eine frühzeitige Diagnose für das Management von Schwangerschaft und Geburt essentiell ist.
Material/Methode/Ergebnisse:
Wir berichten über den Fall einer 31-jährigen, gesunden II. Gravida I. Para in der 14. SSW, die im Rahmen der Ersttrimesterdiagnostik mit V.a. Entwicklungsstörung in unserer pränatalen Sprechstunde vorgestellt wurde. Sonographisch zeigten sich zwei unabhängige Köpfe und ein gemeinsamer Körper mit einem Herz. Die Diagnose dizephaler siamesischer Zwillinge wurde gestellt. Das Paar entschied sich daraufhin zum Abbruch der Schwangerschaft. Eine Obduktion wurde von Seiten der Eltern nicht gewünscht, da sie eine Plastination für die Ausstellung Körperwelten organisiert hatten.
Diskussion:
Der Ersttrimesterultraschall ist die beste Methode frühzeitig eine siamesische Zwillingsschwangerschaft zu diagnostizieren, auch wenn einige angeborene Fehlbildungen zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkennbar sind. Mit einer frühzeitigen Diagnose wird den Eltern eine zeitnahe Beratung und ggf. frühzeitige Beendigung der Schwangerschaft ermöglicht.
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