Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(02): 214-215
DOI: 10.1055/s-0039-3402972
Kurzvorträge 2: Seelische Gesundheit
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mind : Pregnancy – Ein systematisches Screening- und achtsamkeitsbasiertes Behandlungsprogramm zur Förderung der psychischen Gesundheit von Schwangeren

J Graf
1   Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Tübingen
,
L Mauel
1   Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Tübingen
,
M Wallwiener
2   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg
,
S Brucker
3   Frauenklinik, Universitätsklinikum Tübingen
,
S Wallwiener
2   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Februar 2020 (online)

 
 

    Affektive Störungen sind häufige maternale psychische Erkrankungen. Trotz der hohen Prävalenzzahlen erfahren viele betroffene Frauen keine adäquate psychogynäkologische Betreuung. Achtsamkeitsbasierte Interventionen können in der Schwangerschaft einen guten präventiven Effekt haben. Darüber hinaus zeigte sich, dass eHealth Angebote eine immer höhere Relevanz in der Versorgung von psychisch belasteten Patienten einnehmen. In dem geförderte Innovationsfondsprojekt Mind : Pregnancy wird aktuell ein systematisches Screening- und Behandlungsprogramm zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Schwangeren sowie zur Förderung einer physiologischen Geburt umgesetzt. Im Rahmen des Projekts wurde die appbasierte Achtsamkeitsintervention mindmom entwickelt, welche auf den Prinzipien der Verhaltenstherapie sowie der Achtsamkeitspraxis basiert und die Selbstwirksamkeit bezüglich der Bewältigung von Belastungen, Ängsten und depressiven Symptome erhöhen soll.

    Aktuell wird das Screening auf affektive Symptome bei Schwangeren in den gynäkologischen Praxen in Baden-Württemberg sowie in den koordinierenden Stellen Heidelberg und Tübingen im ersten Trimenon systematisch umgesetzt. Bei einem erhöhten Belastungswert wird der Patientin ein psychosomatisches Erstgespräch in den koordinierenden Stellen oder per Videotelefonie angeboten. Danach kann ein Einschluss in die randomisiert-kontrollierte Studie erfolgen. Die Interventionsgruppe kann dann ab der 28. SSW anhand der App mindmom eine achtwöchige Intervention durchführen. Die Inhalte der Intervention adressieren mit Hilfe von Videos, interaktiven Übungen und Audiodateien zum einen verschiedene psychosoziale (Belastungs-)Bereiche im Rahmen der Schwangerschaft und zum anderen werden die Patientinnen in der Achtsamkeitspraxis adaptiert für die Schwangerschaft angeleitet.

    Es wurden bisher über 2160 Schwangere gescrennt und dabei zeigten 22% erhöhte Belastungswerte. In die Studie konnten bereits 139 Patientinnen eingeschlossen werden.


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