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DOI: 10.1055/s-0039-3403071
Asthmaphänotypen in der ALL Age Asthma Kohorte „ALLIANCE“ des DZL – Aktueller Stand, Ergebnisse, Ausblick
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. Februar 2020 (online)
Hintergrund: Die Abgrenzung unterschiedlicher Asthmaphänotypen ist im Kindes- wie im Erwachsenenalter mit therapeutischen Konsequenzen verbunden und es existierten jeweils Zeit- und Entwicklungsfenster von besonderer klinischer Bedeutung. Eine Phänotypisierung kann anhand des Triggers (allergisch vs. nicht-allergisch), der altersabhängigen klinischen Präsentation (Exazerbations-prädominant vs. fixierte Atemwegsobstruktion vs. viral oder multiple Trigger Wheeze), oder der Inflammationscharakteristika erfolgen (T2-Hi vs. T2-Lo).
Fragestellung: Querschnittsvergleich der demographischen, funktionellen und inflammatorischen Charakteristika von Patienten mit neuer Asthmasymptomatik und bestehender Asthmasymptomatik (ED < vs. ≥ 12 Mon.) in unterschiedlichen Altersstufen (6 Mon. – 6 Lj./6 Lj. – 12 Lj./12 Lj. – 18 Lj./18 Lj. – 40 Lj./> 40 Lj.) bei Studieneinschluss.
Methoden: In der ALLIANCE-Studie wurden seit Beginn der Rekrutierung in 2013 insgesamt 525 Kinder und 218 Erwachsene mit Wheeze oder Asthma (WA), sowie 350 gesunde Kontrollen (GK) eingeschlossen (Stand 08/2019). In jährlichen Abständen werden klinische Angaben, Lungenfunktion, und Symptome strukturiert erfasst, sowie Blut- und Biomaterial zur inflammatorischen, allergologischen, molekularen und genetischen Diagnostik abgenommen.
Ergebnisse: Über die Altersgruppen hinweg zeigte sich ein heterogenes Bild bezüglich der prädominanten Phänotypen. Die höchste absolute Zahl an eosinophilen Granulozyten im Blut (MW ± SD) wurde bei WA im 6 – 12 Lj. gemessen (540 ± 370/µl) während GK im 18 – 40 Lj. die niedrigsten Werte aufwiesen (170 ± 100/µl; p < 0,001). Der Gesamt IgE-Wert lag über alle Gruppen hinweg zwischen min. 41 ± 52 (GK 18 – 40 Lj.) und max. 801 ± 2690 kU/L (WA 18 – 40 Lj.). Für die erwachsenen Studienteilnehmer lagen die Werte für FeNO zwischen 15 ± 6 (GK 18 – 40 Lj.) und 39 ± 41 ppb (WA > 40 Lj.).
Schlussfolgerung: Die ALLIANCE-Kohorte bildet das Spektrum unterschiedlicher Asthmaphänotypen über die gesamte Lebenszeit ab. Die Rekrutierungskriterien und die longitudinale Struktur der Kohorte erlauben es Mechanismen der Krankheitsentstehung, Erkrankungspersistenz, aber auch der Symptomremission in unterschiedlichen Zeitfenstern auf molekularer, zellulärer, genetischer und Transkriptionsebene zu untersuchen.
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