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DOI: 10.1055/s-0039-3403179
Veränderung der Lungenfunktion während Platin-haltiger Chemotherapie bei Lungenkarzinom
Publication History
Publication Date:
28 February 2020 (online)
Hintergrund: Multimodale und kombinierte Therapien beim Lungenkarzinom bergen ein potentielles Risiko für pulmonale Toxizität. Zusätzlich kann die zytostatische Chemotherapie selbst auch die Lungenfunktion beeinträchtigen. Klinische Studien verlangen meist keinen konsequenten Lungenfunktionsverlauf, sodass wenig über die pulmonale Funktion im Verlauf einer Chemotherapie bekannt ist. Mit dieser Studie soll der Einfluss unterschiedlicher Chemotherapien auf die Lungenfunktion untersucht werden.
Methoden: Retrospektiv wurden alle Patienten zwischen 2010 und 2019 analysiert, die eine Platin-haltige Chemotherapie in Kombination mit Pemetrexed, Etoposid, Vinorelbin, Taxan oder Gemcitabin in unserer Klinik erhielten. Patienten mit einer Lungenfunktionsprüfung vor und während bzw. nach Chemotherapie wurden eingeschlossen. Patienten mit Radiotherapie wurden ausgeschlossen. Die Lungenfunktionsänderungen wurden mit dem dazwischenliegenden Zeitintervall korrigiert. Die Chemotherapie-Subgruppen wurden auf Unterschiede analysiert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 829 Patienten identifiziert, 134 Patienten wurden eingeschlossen. Die Gesamtpopulation wies insgesamt einen Abfall aller Lungenfunktionsparameter auf. Zwischen den Chemotherapie-Subgruppen gab es jedoch Unterschiede, allerdings nicht signifikant. Patienten, die mit einer Platin/Taxan-Kombination behandelt wurden, zeigten einen Zugewinn an Diffusionskapazität, während sie in den anderen Gruppen sank. Die Vitalkapazität der Platin/Vinorelbin-Kombination besserte sich im Verlauf der Chemotherapie, während diese in den anderen Gruppen abfiel. Patienten, die auf die Chemotherapie ansprachen, gewannen signifikant an Vitalkapazität. Interessanterweise zeigten Patienten mit einer zwischenzeitlichen Pneumonie einen Zugewinn der totalen Lungenkapazität. Rauchen, ECOG oder Tumorlokalisation ergaben keinen signifikanten Einfluss auf den Lungenfunktionsverlauf.
Fazit: Es lassen sich Unterschiede zwischen den Chemotherapie-Subgruppen feststellen, jedoch nicht signifikant. Bei großer Varianz sind hierfür größere Fallzahlen mit gut dokumentiertem Lungenfunktionsverlauf notwendig.
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