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DOI: 10.1055/s-0039-3403230
Anwendung eines „in-vitro-mock-circuit“ ECCO2R-Modells als Alternative zu Tierversuchen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. Februar 2020 (online)
Hintergrund: ECCO2R ist eine vielversprechende, aber wenig untersuchte Therapie für hyperkapnisches respiratorisches Versagen. In dieser Arbeit beschreiben wir ein neues mock circuit Modell, welches experimentelle ECCO2R Forschung ohne Tiermodelle ermöglicht.
Methoden: Das Modell besteht aus zwei miteinander verbundenen und mit frischem Schweineblut gefüllten Kreisläufen. Im Hauptkreislauf, dem simulierten Organismus, wird durch eine Rotaflow-Pumpe ein Blutfluss von 5 Lpm generiert und über eine Quadrox PLS Membran mit einem Spülgas aus N2 und CO2 ein venöses Milieu erzeugt. Im Testkreislauf, der simulierten ECCO2R, wird dieses venöse Blut über eine zweite Rotaflow-Pumpe mit typischen Kanülenflüssen durch die zu testende pädiatrische Membran gepumpt. In dieser Arbeit wird das Modell verwendet, um I) den Einfluss des verwendeten Spülgases (O2 vs. Air), II) den Einfluss des Membranalters, III) den Einfluss des Hämoglobinwerts, IV) den Einfluss von Rezirkulationsschleifen sowie V) den Einfluss lokaler Ansäuerung auf die Decarboxylierungsleistung zu untersuchen.
Ergebnisse: Mit dem vorgestellten ECCO2R-Modell konnten plausible, den Herstellerdaten entsprechende CO2-Transfer-Raten bestimmt werden. Zusätzlich konnte in den 5 Anwendungsszenarien gezeigt werden, dass die Verwendung von I) Air als Sweepgas, II) längere Zeit benutzter Membranen und III) Blut mit niedrigem Hb zu schlechteren Decarboxylierungsleistungen führt. IV) Es konnte auch gezeigt werden, dass Rezirkulationschleifen (werden in der Kardiotechnik eingesetzt, um Membranen mit größeren Blutflüssen zu betreiben, als es die Kanülen erlauben würden) zu einer leichten Verschlechterung der CO2-Auswaschung führen. V) Wird das rezirkulierende Blut durch Säurezufuhr angesäuert, kann durch Regeneration von CO2 aus HCO3 − die Effizienz des Systems wieder angehoben werden, sogar über das Niveau ohne eine Rezirkulationsschleife hinaus.
Schlussfolgerung: In dieser Arbeit wird ein einfaches, aber nützliches „in-vitro“ ECCO2R-Modell vorgestellt. Die vorgestellten Ergebnisse könnten hilfreich sein, um mobilere und effizientere zukünftige ECCO2R-Geräte zu entwickeln.
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