Pneumologie 2020; 74(S 01): 98
DOI: 10.1055/s-0039-3403285
Posterbegehung (PO20) – Sektion Klinische Pneumologie
Fortschritte bei Lungenfibrosen 2020
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Multidisziplinäre Fallbesprechung von Patienten mit diffusen parenchymatösen Lungenerkrankungen am RKK Stuttgart 2014 bis 2019

W van den Dool
1   Klinik für Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Beatmungsmedizin und Allgemeine Innere Medizin
,
M Zenner
1   Klinik für Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Beatmungsmedizin und Allgemeine Innere Medizin
,
B Ubl
1   Klinik für Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Beatmungsmedizin und Allgemeine Innere Medizin
,
H Würth
2   Abt. Radiologie, Krankenhaus vom Roten Kreuz
,
K Hetzel
3   Abt. für Radiologie, Klinik für Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Beatmungsmedizin und Allgemeine Innere Medizin, Krankenhaus vom Roten Kreuz
,
M Hetzel
1   Klinik für Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Beatmungsmedizin und Allgemeine Innere Medizin
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Publication History

Publication Date:
28 February 2020 (online)

 
 

    Einleitung: Monatliche multidisziplinäre Fallbesprechung (MDF) von 515 Patienten (P.) mit diffusen parenchymatösen Lungenerkrankungen (DPLE) mit Pneumologen, Pathologe, Radiologe und Rheumatologe. Jeder Patient (P.) erhielt Fragebögen zur Diagnostik von Kollagenosen und exogen allergischen Alveolitiden (EAA), Autoimmunserologie und Präzipitindiagnostik, hochauflösendes Computertomogramm in 1 mm Schichten, Echokardiographie, Bronchoskopie mit bronchoalveolärer Lavage (BAL). Kryobiopsie nach morphologischem Befund und in Abhängigkeit von pulmonaler Hypertonie (PH).

    Ergebnisse:

    Tab. 1

    Diagnosen (D.) nach MDF

    Anzahl

    Prozent

    unklassifizierbare DPLE

    126

    24,5

    chronische Verlaufsform EAA (cVEAA)

    86

    16,7

    keine DPLE

    84

    16,3

    idiopathische Lungenfibrose (IPF)

    83

    16,1

    Kollagenose/Rheuma (K/R)

    51

    9,9

    sonstige Erkrankungen

    47

    9,1

    medikamentös induzierte DPLE

    21

    4,1

    idiopathische nicht spezifische interstitielle Pneumonitis (NSIP)

    11

    2,1

    berufsbedingte DPLE

    4

    0,8

    interstitial pneumonia with autoimmune features

    2

    0,4

    Von den 101 P. mit usual interstitial pneumonia (UIP) Muster diagnostizierte die MDF bei 69,3% eine IPF, bei 16,8% eine cVEAA und bei 13,9% eine K/R. Von den 77 P. mit einem NSIP Muster wurde bei 10,4% eine idiopathische NSIP, bei 59,7% eine cVEAA und bei 29,9% eine K/R diagnostiziert. Wir fanden weder bei den P. mit UIP Muster und den D. IPF, cVEAA und K/R, noch bei den Patienten mit NSIP Muster und den D. idiopathische NSIP, cVEAA und Kollagenose statistisch signifikante Unterschiede hinsichtlich Alter, Geschlecht, Rauchen, Komorbidität und PH. Unter den P. mit UIP Muster und IPF gab es die meisten Todesfälle bei stat. Aufenthalten, bei den P. mit NSIP Muster die idiopathische NSIP.

    Diskussion: Die häufigsten D. sind cVEAA, IPF und R/K. Bei fast 25% der in der MDF besprochenen P. wurde keine DPLE diagnostiziert, meist handelte es sich um unspezifische fibrosierende Veränderungen bei älteren P. 25% der P. waren unklassifizierbar. Die meisten Todesfälle während stationärer Behandlung waren aufgrund IPF. Wir fanden keine Unterschiede hinsichtlich demographischer Daten wie z. B. Rauchen, Geschlecht, PH und Komorbidität zwischen IPF, EAA, K/R und idiop. NSIP.


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