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DOI: 10.1055/s-0039-3403322
Einfluss psychischer Faktoren auf das Behandlungsergebnis einer stationären pneumologischen Rehabilitation bei Patient*innen mit IPF im Vergleich zu Patient*innen mit COPD
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. Februar 2020 (online)
Einleitung: Die idiopathische pulmonale Fibrose (IPF) führt nicht nur zu schweren körperlichen Einschränkungen, sondern geht auch mit Beeinträchtigungen der gesundheitsbezogenen körperlichen und psychischen Lebensqualität (HRQL) einher. Studien zeigen, dass Patient*innen mit IPF ähnlich wie Patient*innen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) von einer pneumologischen Rehabilitation (PR) v. a. im Hinblick auf die körperliche Belastbarkeit profitieren können (Kenn et al., 2013; Schneeberger et al., 2016). Dabei variiert die Ausprägung der HRQL jedoch signifikant zwischen Patient*innen mit COPD und Patient*innen mit IPF (Huppmann et al., 2012). Es wurde vermutet, dass die Veränderungen psychischer Faktoren der Lebensqualität maßgeblich den Erfolg einer PR mitbestimmen.
Methode: Untersucht wurde der Einfluss psychischer Faktoren auf das Ergebnis eines stationären PR-Programms über die Dauer von durchschnittlich 27 Tagen bei n = 291 IPF-Patient*innen. Diese Ergebnisse wurden mit den Effekten in einer Substichprobe von n = 291 mithilfe des Nearest Neighbor Matching nach Alter und Geschlecht zugeordneten COPD-Patient*innen verglichen. Erhoben wurde die körperliche Belastbarkeit, gemessen als zurückgelegte Gehstrecke (6-MGT) und die HRQL (SF-36). Die Erhebungen fanden zu zwei Messzeitpunkten, zu Beginn der PR-Behandlung und bei Entlassung statt.
Ergebnisse: Im Rahmen von Cross-Lagged Panel Analysen ließen sich signifikante psychische Prädiktoren der gesundheitsbezogenen Lebensqualität für eine erfolgreiche PR bei IPF-Patient*innen identifizieren. Subanalysen ergaben signifikante Unterschiede in den SF-36-Skalen hinsichtlich körperlicher und psychischer gesundheitsbezogener Lebensqualität zwischen IPF-und COPD-Patient*innen.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass die PR in der Lage ist die körperliche Belastbarkeit bei IPF-Patient*innen zu verbessern und ferner, dass diese Verbesserungen von psychischen Faktoren beeinflusst werden. Angesichts der Unterschiede zwischen beiden Gruppen kann für die Zukunft hilfreich sein, dass IPF-krankheitsspezifische PR-Programme entwickelt werden, die insbesondere auch IPF-relevante psychische Faktoren wie Lebensqualität und motivationale Aspekte berücksichtigen.
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