retten! 2015; 4(1): 50-59
DOI: 10.1055/s-0040-100153
Fachwissen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Takt- und kraftlos – Wenn das Herz Unterstützung braucht

Uwe Hecker
,
Andreas Tremml
,
Bastian Schmack
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Publication History

Publication Date:
11 March 2015 (online)

Herzschrittmacher und implantierbare Defibrillatoren gehören längst zum Rettungsdienstalltag dazu. Kunstherz-Systeme hingegen nicht – allerdings wurden im Jahr 2013 ca. 900 „Kunstherzen“ implantiert [1]. Müssen wir uns also zukünftig an die Einsatzmeldung „Zwischenfall mit Kunstherzsystem“ gewöhnen? Die Antwort lautet: Ja!

Kernaussagen

  • Bei Patienten, deren Herzrhythmus von einer einwandfreien Funktion eines Schrittmachers abhängig ist, können Störungen wie ein Exit-Block lebensbedrohlich sein.

  • Egal um welche Schrittmacher-Fehlfunktion es sich handelt, ist primär der Patient und nicht der Monitor zu behandeln.

  • Um Schrittmacher- oder ICD-Fehlfunktionen temporär zu beheben, kann man einen Magneten auf das Aggregat auflegen.

  • Der Schrittmacherausweis ist wichtiger Bestandteil der Anamnese.

  • Bei Fehlfunktion oder Ausfall eines mechanischen Unterstützungssystems, kann die ventrikuläre Pumpfunktion des noch vorhandenen Herzens die Kreislauffunktion aufrechterhalten.

  • Ausschlaggebend für die Behandlung bei Komplikationen ist die Funktion des System und der Zustand des Patienten.

  • Im Notfall gibt es keine Unterschiede zu „normalen“ Patienten.

  • Nehmen Sie in jedem Fall zeitnah Kontakt mit dem implantierenden Herzzentrum auf.

Ergänzendes Material