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DOI: 10.1055/s-0040-1703281
Integrität des pectinealen Ligaments im MRT - Korrelation zur röntgenologischen Dislokation von oberen Schambeinastfrakturen
Publication History
Publication Date:
21 April 2020 (online)
Zielsetzung Die Stabilität von lateralen Kompressionsfrakturen des Beckens anhand konventioneller Röntgenaufnahmen zu beurteilen, kann eine Herausforderung sein. Die Rolle der ligamentären Strukturen am anterioren Beckenring als mögliche sekundäre Stabilisatoren wurde hier bisher kaum untersucht. Ziel dieser Studie war es, die initiale röntgenologische Dislokation der Schambeinastfraktur mit dem MRT-morphologischen Verletzungsgrad des pectinealen Ligaments zu korrelieren, welches entlang des Pecten pubis verläuft.
Material und Methoden Einschlusskriterien waren eine laterale Beckenkompressionsfraktur mit Beteiligung des oberen Schambeinasts sowie das Vorliegen von posttraumatischen Röntgenbildern (Becken ap, Inlet, Outlet) und einer MRT-Bildgebung mit koronaren, flüssigkeitssensitiven Sequenzen innerhalb von 6 Wochen. Die MRT-morphologische Schädigung des Lig. pectineale wurde beurteilt (Grad 0 - intakt, Grad 1 - Signalerhöhung, Grad 2 - Auftreibung, Grad 3 - Ruptur) und mit dem Ausmaß der röntgenologischen Dislokation korreliert.
Ergebnisse 33 obere Schambeinastfrakturen in 31 Patienten wurden ausgewertet. Bei der Mehrheit der Frakturen (72,7 %) zeigte sich zumindest eine Signalalteration des pectinealen Ligaments. Die röntgenologische Dislokation korrelierte stark mit den MRT-morphologischen ligamentären Veränderungen (Spearman's Rho: 0,783, p < 0,001). Die Sensitivität und Spezifität, anhand einer röntgenologischen Dislokation von > 3 mm eine strukturelle Läsion des pectinealen Ligaments im MRT (Grad 2 und mehr) zu detektieren, lag bei 73 % und 100 % (Fisher’s Exact: p < 0,001).
Schlußfolgerungen Eine röntgenologische Dislokation oberer Schambeinastfrakturen > 3 mm ist ein starker Indikator für eine strukturelle Läsion des pectinealen Ligaments. Diese Befunde sollten radiologisch berichtet werden. Zukünftige Studien sollten die potentielle biomechanische Bedeutung dieses Ligaments für die Stabilität des Beckenrings untersuchen.
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