Rofo 2020; 192(S 01): S68
DOI: 10.1055/s-0040-1703310
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MR-planimetrische Messungen zur Diagnose und Prognose von Multipler Sklerose

S Mangesius
1   Medizinische Universität Innsbruck, Univ.-Klinik für Radiologie, Innsbruck
,
S Mangesius
2   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Neuroradiologie, Innsbruck, Österreich
,
S Pereverzyev Jr.
3   Medizinische Universität Innsbruck, Neuroimaging Core Facility, Innsbruck, Österreich
,
L Lamplmayr
4   Medizinische Universität Innsbruck, Neuroimaging Core Facility, Innsbruck, Österreich
,
L Lenhart
2   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Neuroradiologie, Innsbruck, Österreich
,
L Haider
5   Medizinische Universität Wien, Department of Biomedical Imaging and Image Guided Therapy, Wien, Österreich
,
G Bsteh
6   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Neurologie, Innsbruck, Wien
,
S Wurth
7   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Neurologie, Innsbruck, Österreich
,
F Deisenhammer
8   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Neurologie, Innsburck, Österreich
,
E Gizewski
9   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Nueroradiologie, Innsbruck, Österreich
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 
 

    Zielsetzung Die Veränderung des Gehirnvolumens wurde als MR-basierter Prädiktor für Behinderung bei Multipler Sklerose (MS) vorgeschlagen. Volumenmessungen werden jedoch nicht routinemäßig durchgeführt, da es bisher keine anerkannte Methode zur klinischen Anwendung gibt. Das Hauptziel dieser Pilotstudie war zu untersuchen, ob einfach anwendbare planimetrische Messungen, die für verschiedene neurologische Krankheitsentitäten empfohlen wurden, die technisch komplexeren volumetrischen Messungen bei PatienteInnen mit MS vorhersagen können.

    Material und Methoden Mit Neuronalen Netzen (NNs) wurden volumetrische Messgrößen (Graue Substanz [GM], Weiße Substanz [WM], Liquor [CSF]) mit planimetrischen Messgrößen prognostiziert. Die planimetrischen Eingangsvariablen von 10 MS-PatientInnen wurden unter Verwendung des Spearman-Korrelationskoeffizienten (SC) vorgewählt.

    Ergebnisse Planimetrische Parameter, die eine hohe Korrelation mit volumetrischen Parametern ergeben, sind: GM mit Frontokzipitaldurchmesser (FOD) (SC = 0,98), Mittelhirndurchmesser (Md) (SC = 0,92), Ponsfläche (PA) (SC = 0,98), Mittelhirn-zu-Pons-Durchmesser-Ratio (SC = 0,90); WM mit transversalem Schädeldurchmesser (SC = 0,89), FOD (SC = 0,93), Md (SC = 0,85), PA (SC = 0,95); Liquor mit nicht-alignierter Breite des dritten Ventrikels (SC = 0,82), vorderem Segment von Corpus callosum/Genu (SC = -0,83), Corpus callosum-Index (CCI) (SC = -0,83), regionaler vorderer CCI (SC = -0,92). Die erstellten NNs prognostizierten das Volumen von GM, WM und CSF mit Fehlern unter 11% für GM, 5% für WM und 15% für CSF.

    Schlußfolgerungen Trotz der geringen Fallzahl beobachteten wir hohe Korrelationen zwischen planimetrischen und volumetrischen MR-Messungen und konnten NNs mit geringen Vorhersagefehlern konstruieren. Größere Patientenkohorten mit Trainings- und Testkohorte werden ermöglichen die MR-Planimetrie als einfach anzuwendenden und robusten bildgebenden Biomarker zur Bewertung des Hirn/Liquor-Volumens bei PatientInnen mit MS mit ähnlicher Genauigkeit zur Volumetrie zu untersuchen.


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