Zielsetzung Die Dosismessung in der CT-Diagnostik ist in der täglichen Praxis problematisch.
Eine Abschätzung der effektiven Dosis ist möglich durch das vom Scanner angegebene
Dosis-Längen- Produkt (DLP) und einem, durch Studien ermittelten Umrechnungsfaktor
k. Anhand einer Phantomstudie mit TLDs zur Dosismessungen haben wir Geschlechts- und
Körperumfang- sowie Scannertechnik- spezifische Umrechnungsfaktoren ermittelt.
Material und Methoden 13 verschiedene CT-Protokolle wurden mit einem DSCT-Scanner der dritten Generation
mit und ohne Zinnfiltertechnik sowie mit/ohne Dual-Energie-Technik getestet. Wir verwendeten
ein normales Alderson-Phantom (6 Scans) und ein modifiziertes adipöses Phantom (7
Scans). Die Dosis wurde mit Hilfe von TLDs an 24 (26 in adipösen Phantompositionen)
Positionen gemessen.
Ergebnisse Während für das adipöse Phantom die bereits etablierten k-Faktoren unseren eigenen
Faktoren sehr nahe kommen, gilt dies nicht für das normale Phantom. Hier waren unsere
k-Werte deutlich höher als die existierenden. Außerdem gibt es Unterschiede im Geschlecht
sowie durch die verwendete Scannertechnik.
Schlußfolgerungen Die Umrechnungsfaktoren k, die zur Abschätzung der effektiven Dosis für CT-Untersuchungen
weit verbreitet sind, unterliegen multifaktoriellen Variablen, z.B. Patientengröße,
Geschlecht und auch Scannertechniken (kV, Zinnfiltertechnik). Die bereits etablierten
Umrechnungsfaktoren decken dies nicht ab und sind nur eine grobe Annäherung. Besonders
schlanke Menschen erfahren eine viel höhere Belastung als erwartet. Das Konzept der
größenbezogenen Dosisabschätzung (SSDE) ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Wir haben jedoch auch einen signifikanten Einfluss des Geschlechts und der CT-Technik
gefunden, der bei der Dosisschätzung berücksichtigt werden muss. In Zukunft sollten
k-Faktoren multifaktoriell etabliert werden, oder es sollten unterschiedliche Dosisberechnungsmodelle
verwendet werden.