Rofo 2020; 192(S 01): S94
DOI: 10.1055/s-0040-1703389
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Valide präoperative Vorhersage des Prostatakarzinom-T-Stadiums mittels mpMRT

B Valentin
1   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
L Schimmöller
2   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
T Ullrich
2   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
M Quentin
2   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
D Mally
3   Uniklinikum Düsseldorf, Klinik für Urologie, Düsseldorf
,
P Albers
3   Uniklinikum Düsseldorf, Klinik für Urologie, Düsseldorf
,
G Antoch
2   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
C Arsov
3   Uniklinikum Düsseldorf, Klinik für Urologie, Düsseldorf
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. April 2020 (online)

 
 

    Zielsetzung Ziel dieser Studie war die Validierung der präoperativen T-Stadien-Bestimmung mittels 3-Tesla multiparemetrischer MRT (mpMRT) und Analyse von MRT-Prädiktoren.

    Material und Methoden Alle konsekutiven Patienten mit 3-Tesla mpMRT-Untersuchung, MR/US-Fusionsbiopsie und anschließender radikaler Prostatektomie (RPE) zwischen 01/2016 und 12/2017 wurden eingeschlossen. Eine in der MRT messbare extrakapsuläre Tumorausdehnung ≥ 3mm (ECE), die Länge des Kapselkontaktes (KKL), Infiltration des neurovaskulären Bündels (NVB), Infiltration der Samenblasen (SVI) und ein nachweisbarer Kontakt zu den SV wurden präoperativ mit den histopathologischen Ergebnissen nach RPE korreliert.

    Ergebnisse Insgesamt wurden 136 Patienten (67±8 Jahre; medianer PSA 9,3ng/ml; PSAD 0,28ng/ml/ml/ml) eingeschlossen. Bei 76 Patienten wurde ein pT2-Stadium verifiziert (medianer PSA 8,8ng/ml; PSAD 0,23ng/ml/ml). 29 Patienten zeigten eine messbare ECE ≥3mm (pT3a; medianer PSA 13ng/ml; PSAD 0,37ng/ml/ml/ml) und 31 Patienten eine SVI (pT3b; medianer PSA 11ng/ml; PSAD 0,26ng/ml/ml). Der positive und negative Vorhersagewert (PPW/NPW) eines T3a-Stadiums mittels ECE betrug 98% bzw. 81% und mittels nachweisbarer Infiltration des NVB 100% bzw. 59%. Die ROC-Analyse zeigte bei einer KKL von 12,5mm eine Sensitivität von 86% und Spezifität von 62% (AUC 0,81). Bei keinem Patienten mit pT3 lag eine KKL von weniger als 5 mm vor. Ein Kontakt zu den SV konnte bei 29 Patienten mit einem pT3b-Stadium nachgewiesen werden (PPW: 88%, NPW: 93%) und bei 23 Patienten lag eine nachweisbare SVI vor (PPW: 100%, NPW: 78%).

    Schlußfolgerungen Zuverlässige präoperative MRT-Prädiktoren für ein T3a-Stadium waren eine messbare ECE (≥3mm) und/oder nachweisbare Infiltration des NVB. Eine KKL von ≥12,5 mm war ein deutlicher Hinweis auf ein pT3a-Stadium, während eine KKL <5 mm ein pT3a-Stadium ausschloss. MRT-Prädiktoren für ein T3b-Stadium waren der Kontakt zu den SV und/oder eine nachweisbare SVI.


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