Nuklearmedizin 2020; 59(02): 155
DOI: 10.1055/s-0040-1708320
Wissenschaftliche Poster
Molekulare Bildgebung I
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entwicklung einer Hybrid-Pixel-Detektor basierten Comptonkamera

M Pichotka
1   Uniklinik Freiburg/CTU Prague, NuklearMedizin/Experimentelle und angewandte Physik, Freiburg
,
P Manek
2   IEAP, CTU Prague, UC London, Experimental Physics, Prague 1, CZ, London, UK
,
B Bergmann
3   IEAP, CTU Prague, Experimental Physics, Prague 1, CZ
,
M Weigt
4   Freiburg im Breisgau
,
PT Meyer
5   Uniklinik Freiburg, Nuklearmedizin, Freiburg im Breisgau
,
D von Elverfeldt
6   Uniklinik Freiburg, Medizinische Klinik, Radiologische Klinik Medizinphysik, Freiburg im Breisgau
,
M Mix
5   Uniklinik Freiburg, Nuklearmedizin, Freiburg im Breisgau
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. April 2020 (online)

 
 

    Ziel/Aim Obwohl seit Jahrzehnten bekannt, ist eine praktische Implementierung und Evaluierung der Vorteile einer Compton-Kamera durch technische Limitierungen bisher weitgehend ausgeblieben.

    Ziel dieser Arbeit war die konkrete Umsetzung einer solchen Kamera, basierend auf Hybrid-Pixel-Detektor Technologie (HPD). Die weitreichenden Einsatzgebiete dieser Kamera sowie die Erschließung neuer Anwendungen durch die Weiterentwicklung der Kamera werden aufgezeigt.

    Methodik/Methods Die aktuelle Implementierung der Compton-Kamera basiert auf dem Timepix3 ASIC in einem 2-Layer Design. Dieser ASIC ist wegen seiner hohen simultanen Energie- und Zeitauflösung gut für akkurate Koinzidenz- und Streuwinkelbestimmung geeignet. Der Scatter-Detektor ist hier mit einem 300–500 µm Si-Sensor ausgestattet, der Absorber mit einem 1–2 mm CdTe-Sensor. Die Ausleseelektronik besteht aus synchronisierten Katherine-Readouts. Eine effiziente Datenpipeline wird zur Selektion von Compton-Events verwendet, die dann mithilfe eines CUDA-basierten GPU-Projektors rekonstruiert werden. Verschiedene Ansätze für iterative Volumenrekonstruktion befinden sich in Entwicklung. Unter Verwendung der Driftzeit zur Tiefenbestimmung der Wechselwirkungsorte wird diese Kamera zu einem 1-Layer Design weiterentwickelt.

    Ergebnisse/Results Die Comptonkamera wurde in der γ-Bildgebung mit 241Am, 57Co und 99 mTc-Quellen erprobt. Die experimentellen Ergebnisse korrespondierenden mit unseren Geant4 MC-Simulationen. Simulation: Θ 9.41°, CNR 25.5; Experiment: Θ 9.07°, CNR 38.5. Die spektroskopische Auflösung der Kamera erlaubt Identifikation von Quellen, da keine Energiefensterung für eine Messung erforderlich ist.

    Schlussfolgerungen/Conclusions Die hier entwickelte Compton-Kamera zeigt Potential für eine γ-Bildgebung und kann nun für nuklearmedizinische Anwendungen erprobt werden. Das 1-Layer Design ermöglicht eine Detektor-Array Doppelnutzung für SPECT/CT.


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