Sozialer Zusammenhalt am Beispiel einer „gesunden Stadtteilentwicklung“: von der Vision zur Praxis

Die Public Health Konzepte, Health in all Policies, Gesundheitskompetenz, Chancengerechtigkeit und sozialer Zusammenhalthaben haben sich als goldener Schlüssel für nachhaltige Public Health Initiativen herausgestellt.

Diese Erkenntnisse werden 1:1 in einem modellhaften Projekt eines jungen und neuen Stadtteils – Wien aspern/Seestadt (mit derzeit rund 8.000 BewohnerInnen) angewendet. Nach einer qualitativen und quantitativen Messung der Gesundheitseinschätzung der EinwohnerInnen, wurden Strukturen aufgebaut, die alle relevanten Stakeholder des Stadtteils in einem Gesundheitsforums umfasst, alle Gesundheitsberufe in einem Gesundheitsnetzwerk („Gesundheitslabor“) zusammenbringt und in zielgruppenspezifische Arbeitsgruppen, Maßnahmen für die Bevölkerung entwickelt. In diesen wurden Maßnahmen erarbeitet, wie zum Beispiel „Baby-Willkommensfrühstück“, Gesundheitsvorträge z.B. zum Thema Impfen, Risikofaktoren von chronischen Erkrankungen, Psychische Gesundheit, etc., Adipositas-Bewegungsgruppe, Ernährungsworkshops für junge Eltern, etc.

Einerseits wurden die rund relevanten 40 Stakeholder des Stadtteils, aus den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Verwaltung und Gesundheit, für das Thema Gesundheit sensibilisiert, anderseits wurde ein gemeinsames Mitverantwortungsgefühl für das Ziel eines gesunden Stadtteils entwickelt. Dadurch können die gemeinsam erarbeiteten Gesundheitsförderungsangebote, vor allem bei sozialbenachteiligten BewohnerInnen, ankommen.

Seit der Etablierung des Gesundheitsforums, als Plattform aller Stakeholder im Februar 2020, können erste Erfolge am kontinuierlichen Engagement und den positiven Feedbacks abgelesen werden.

Zusammenfassend lernen wir aus diesem Modellvorhaben in einem umschriebenen Stadtteil, dass sich sektorenübergreifende Netzwerke als ein effektives Instrument für brennende Public Health Anliegen erweisen.

Publication History

Article published online:
26 May 2020