Einleitung Die Aufgabe der HLA-Moleküle ist die Präsentation von Antigenen an Immunzellen. Aufgrund der Peptidrestriktion der HLA-Klasse-I-Moleküle ist die Antigenpräsentation abhängig von der individuellen HLA-Allel-Konstellation. Somit hängen die Anti-Tumor-Immunität sowie die Tumorentstehung unter Anderem vom HLA-Genotyp des Patienten ab. Ziel dieser Arbeit war, die Unterschiede der HLA-Allelverteilung zwischen einer Kontrollkohorte und HNSCC-Kohorte sowie zwischen Patienten mit HPV-positiven (+) und HPV-negativen (-) HNSCC zu untersuchen.
Material und Methoden Mittels Next Generation Sequencing wurden 150 HNSCC Patienten hochauflösend HLA-sequenziert. Die HLA-Frequenzen der Kontrollgruppe wurden aus einer öffentlich zugänglichen HLA-Datenbank entnommen. Hierbei wurde eine deutsche Kohorte mit einer Anzahl von 39639 ausgewählt. Zur Analyse eines Unterschieds der jeweiligen HLA-Allele zwischen den genannten Gruppen, wurde der Chi-Quadrat Test nach Pearson und bei Häufigkeiten unter 5 der Exakte Test nach Fisher verwendet. Auf multiple Testung wurde mittels Benjamini, Krieger and Yekutieli korrigiert.
Ergebnisse: Es zeigte sich eine signifikant erhöhte Frequenz des HLA-A*66:01 bei den HNSCC-Patienten im Vergleich zur Kontrollkohorte. In der Analyse der HLA-Allelverteilung in Abhängigkeit vom HPV-Status zeigte sich eine signifikante Erhöhung der Frequenz von HLA-DRB1*04:01 bei HPV+ HNSCC und von HLA-B*08:01 bei HPV- HNSCC.
Diskussion Die Ergebnisse weisen auf eine mögliche Prädisposition bezüglich der Entstehung eines HNSCC bzw. eines HPV+ HNSCC hin. Eine Einschränkung der Präsentation tumorrelevanter Antigene (Immune Gap) durch die genannten HLA-Allele und somit ein „Übersehen“ des Tumors wäre eine mögliche Erklärung.
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