Einleitung Für Patienten mit einer Schallleitungs- oder kombinierten Schwerhörigkeit (kSH) kommt eine Hörrehabilitation mit einem implantierbaren Hörsystem (iHS) in Betracht, wenn akustische Hörgeräte nicht ausreichend sind oder nicht verwendet werden können. Zur Auswahl stehen verschiedene Stimulationsoptionen, daher soll die vorliegende Studie als erste funktionelle Ergebnisse von erwachsenen Patienten mit einem aktiven Mittelohrimplantat (Vibrant Soundbridge=VSB) und einem teilimplantierbaren transkutanem Knochenleitungshörsystem (Bonebridge=BB) vergleichend untersuchen.
Methodik 0 konsekutive Patienten (24 Ohren), die bei einer kSH eine VSB (n = 13) oder eine BB (n = 11) erhielten, wurden retrospektiv nach demographischen Charakteristika (Voroperationen, Radikalhöhle, Erkrankungen des Gegenohres) und audiometrischen Ergebnissen (Schallleitungskomponente (SLK), funktioneller Hörgewinn (FG), Freiburger Wörtertest bei 65 dB in Ruhe, Oldenburger Satztest (OLSA) im Störgeräusch) untersucht und verglichen.
Ergebnisse Die Analyse zeigte keine signifikanten Unterschiede der funktionellen Ergebnisse (SLK: VSB von 36,2±11,0 dB auf 4,6±6,0 dB; BB von 31,5±9,4 dB auf 3,4±5,8 dB; p = 0,702; FG: VSB 33,4±12,6 dB; 26,1±11,7 dB; p = 0,192; Freiburger: VSB von 25,0±26,1 % auf 83,0±15,6 %; BB von 15,5±17,4 % auf 83,6±14,2 %; OLSA: VSB von -0,1±4,3 S/N auf -2,7±3,0 S/N; BB von 2,3±3,5 S/N auf -1,4±3,6 S/N). Bei 4 Patienten wurde die VSB im Verlauf aufgrund der insuffizienten Funktion explantiert und sie erhielten eine BB.
Schlussfolgerung Bei ähnlich postoperativ funktionellen Ergebnissen von VSB- und BB-Patienten, unter Berücksichtigung der anspruchsvolleren chirurgischen Technik der VSB, sollte der verantwortliche Chirurg den Patienten ausführlich beraten und das jeweilige iHS sorgfältig auswählen.
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