Einleitung In verschiedenen Studien konnte eine gute Korrelation der ASSR-Schwellen sowohl mit Ton- als auch mit Click-BERA-Schwellen bei cochleären Hörverlusten gezeigt werden. Bei Patienten mit ANSD ist dies jedoch unklar, da nicht selten große Diskrepanzen zwischen den meist besseren ASSR-Schwellen und oft schlecht identifizierbaren Click-BERA-Schwellen vorliegen. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob mit der ASSR das Risiko besteht, eine ANSD zu übersehen und ob die ASSR-Schwellen bei ANSD mit den Hörschwellen des Tonaudiogramms oder den Schwellen der cochleären Mikrophonpotentiale (CM) korrelieren.
Methoden Untersucht wurden 28 Patienten mit ANSD (4 Erwachsene, 24 Kinder). Alle Patienten erhielten sowohl eine Ton- oder Verhaltensaudiometrie, eine Click-BERA und ASSR. Bei 21 Patienten konnten CM mit der Click-BERA (n = 16) oder einer transtympanalen Elektrocochleographie (EcochG) (n = 11) detektiert werden.
Ergebnisse Eine komplett unauffällige ASSR zeigte sich bei keinem der Patienten mit ANSD. Die ASSR-Schwellen waren jedoch meist besser als nach der Click-BERA zu erwarten Es ergab sich keine Korrelation zwischen den einzelnen Frequenzen der Tonaudiogrammschwellen und den frequenzspezifischen ASSR-Schwellen. Es zeigte sich jedoch eine Korrelation zwischen den ASSR-Schwellen vor allem bei 2 und 4kHz und den Click-Schwellen der CM in der ECochG (r=0,49-0,69).
Zusammenfassung In der vorliegenden Studie lag bei keinem der Patienten eine normale ASSR-Schwelle vor. Die ASSR alleine reicht in der Diagnostik der ANSD nicht aus, da sie meist deutlich bessere Schwellen als die Click-BERA zeigt. Sie kann jedoch als zusätzliches diagnostisches Instrument angewandt werden, welches gut mit den CM der ECochG korreliert.
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