Einleitung Die Intoleranz-Otitis stellt in Bezug auf Ätiologie und Pathogenese viele Parallele zu der Intorelanzreaktion im Rahmen einer chronischen Sinusitis mit Polyposis dar. Die richtigen diagnostischen Maßnahmen sowie die therapeutischen Herausforderungen der Intoleranz-Otitis stellen nicht selten eine hohe Hürde für niedergelassene, aber auch in der Klinik tätigen HNO-Ärzte dar.
Methodik Untersucht wurden 90 Patienten mit chronischer Otitis media, bei denen kein Cholesteatom diagnostiziert wurde. Serologisch wurden der Anteil von Eosinophilen, die Lymphozytenanzahl und die IgE-Konzentration erfasst. Weitere Einschlusskriterien stellen eine bekannte ASS-Intoleranz sowie eine chronische Rhinosinusitis mit Polyposis dar. Die Patienten erhielten systemische antiallergische Therapie mit Desloratadin, ggf. mit Leukotrien B4 Antagonist. Die gehörverbesserende Tympanoplastik wurde nach Indikationsstellung durchgeführt.
Ergebnis Die pathohistologische Begutachtung ergab eine chronische Entzündung mit Eosinophilie, wie wir analog in einer chronischen Rhinosinusitis mit Polyposis vorfinden. Die serologischen Untersuchungen ergaben einen Anhalt für eine IgE vermittelte Reaktion. Die konservative Therapie mit Desloratadin und/oder Leukotrien B4 Antagonisten sowie die Tympanoplastik führten bei den meisten Patienten zur Hörverbesserung sowie zu langanhaltenden postoperativen Ergebnissen.
Konklusion Die Intoleranz-Otitis stellt eine diagnostische sowie therapeutische Herausforderung dar. Die konservative Therapie zur Verhinderung des Rezidivs, in Kombination einer gehörverbessernden Tympanoplastik stellt die optimale Vorgehensweise dar. Ebenso wichtig ist die Compliance der Patienten, welche eine langfristige konservative Therapie benötigen.
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