CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S241
DOI: 10.1055/s-0040-1711896
Abstracts
Otologie

Laser-Myringoplastik als chirurgische Option zur Behandlung des frühen Mittelohradhäsivprozess

S Preyer
1   ViDia Christliche Kliniken Karlsruhe, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, plastische Gesichtschirurgie, Karlsruhe
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung Die chronische Tubenventilationsstörung führt zu einer Retraktion des Trommelfells (TF) im Bereich der Pars tensa mit oder ohne Serotympanon, und beim Fortschreiten zum Adhäsivprozess und ggf. sogar zum Cholesteatom. In einer retrospektiven Studie wurde untersucht inwieweit die TF-Mobilisation mit -Laserstraffung den Adhäsivprozess rückgängig machen kann.

    Material und Methode: Über 12 Monate wurden 13 Patienten, 9 Kinder und Jugendliche (ū: 9,2 Jahre) und 4 Erwachsene (ū: 34,5 Jahre) und insgesamt 20 TF, mit beginnendem Adhäsivprozess behandelt. Bei 9 Patienten wurde synchron eine Tubenballondilatation durchgeführt, bei einem Kind wurden Rezidiv-Adenoide koaguliert, bei einer erwachsenen Patientin eine Argon-Plasma-Koagulation der unteren Nasenmuscheln durchgeführt. Ergebnisse: Zur Mobilisation des TF wurde isotone Kochsalzlösung in das Mittelohr injiziert, dann wurde das TF mechanisch abgelöst. Das überschüssige TF wurde mit dem defokussierten CO2- Laser (2 Watt) unter dem Mikroskop gestrafft. Bei 1/20 TF gelang die Ablösung nicht, hier erfolgte im Intervall die Tympanoplastik. Bei 17/20 TF wurde zusätzlich ein T-Tube eingelegt.

    /20 TF entwickelten postoperativ eine Otorrhoe, welche lokal und systemisch antibiotisch behandelt wurde. Mehr als 80 % der TF normalisierten sich ohrmikroskopisch bis zur ersten Kontrolle nach 6 Wochen. Die TF strafften sich in der korrekten Ebene.

    Schlussfolgerung Die retrospektive Studie zur Wirksamkeit der Laser-Myringoplastik zeigt, dass die TF-Mobilisation mit -Laserstraffung, ggf. mit gleichzeitiger Maßnahme zur Verbesserung der Tubenbelüftung, geeignet ist, den frühen Mittelohr-Adhäsivprozess zu behandeln. Dadurch entfällt in den meisten Fällen die Notwendigkeit für eine Tympanoplastik.

    Poster-PDF A-1627.PDF


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    Prof. Dr. med. Serena Preyer
    ViDia Christliche Kliniken Karlsruhe, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, plastische Gesichtschirurgie
    Steinhäuserstraße 18
    76133 Karlsruhe

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    10. Juni 2020

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