CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S372-S373
DOI: 10.1055/s-0040-1711982
Abstracts
Schlafmedizin

Schnarchen: Gibt es verlässliche Parameter zur Beurteilung?

C Rohrmeier
1   HNO-Gemeinschaftspraxis, Straubing
,
René Fischer
2   Fakultät für Medizin, Universität Regensburg, Regensburg
,
Thomas S. Kühnel
3   HNO-Universitätsklinik, Regensburg
› Institutsangaben
 
 

    Solide Parameter zur Bewertung des Schnarchens fehlen, der Schnarcher selbst kann keine sichere Beurteilung liefern und es ist nicht sicher, ob man sich auf die Aussagen des Bettpartners verlassen kann. Es wurde deshalb untersucht, ob und wie gut die Bewertung des Schnarchens durch akustische Parameter und die Aussagen des Bettpartners übereinstimmen.

    Im Rahmen einer Placebo-kontrollierten, doppelt verblindeten Schnarchtherapie-Studie wurden bei 18 Probanden im Rahmen von 24 Polygrafien akustische Parameter (Snoring Index [SI], prozentuale Schnarchzeit [ST], Schalldruckpegel, Schallenergie, Lautheit, Psychoacoustic Annoyance [PA] und Psychoacoustic Snore Score [PSS]) bestimmt. Zudem erfolgte jeweils eine Bewertung durch den Bettpartner bzgl. der Belästigung und der Lautstärke des Schnarchens, zudem zum Therapieerfolg.

    Es zeigte sich keine Korrelation der subjektiven Bewertung der Belästigung durch das Schnarchen mit den akustischen Parametern. Bzgl. der empfundenen Lautstärke bestand eine mittelgradige, signifikante Korrelation zur Lautheit (N5) und dem PSS über die Stunde mit dem höchsten SI. Der SI, die ST, der LAeq und der maximale Schalldruckpegel zeigten keine signifikante Korrelation. Nach erfolgter Intervention zeigte einzig die mittlere Schallenergie LAeq über die ganze Nacht eine signifikante Korrelation (rs= 0,782; p = 0,022) zur Beurteilung des Bettpartners. Dieses Ergebnis konnte in der zweiten Kontrollnacht jedoch nicht bestätigt werden.

    Der fehlende bzw. nur schwache Zusammenhang zwischen den Bewertungen des Bettpartners und den objektiven Parametern spricht dafür, dass der Schweregrad des Schnarchens vorsichtig beurteilt werden muss. Die akustischen Parameter und die Aussagen des Bettpartners sollten deshalb immer in Kombination gesehen werden.

    Poster-PDF A-1401.PDF


    #
    Christian Rohrmeier
    Fakultät für Medizin, Universität Regensburg
    Franz-Josef-Strauss-Allee 11
    93053 Regensburg

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    10. Juni 2020

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