Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(06): 12-13
DOI: 10.1055/s-0040-1713222
Abstracts Geburtshilfe & Fetomaternale Medizin Jahrestagung Graz

Assoziation von Gefäß-Steifigkeit und angiogene Faktoren (sFlt-1, PlGF) zur Prädiktion einer Präeklampsie

A Leutgeweger
Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Graz
,
K Mayer-Pickel
Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Graz
,
C Stern
Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Graz
,
K Eberhard
Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Graz
,
J Baulmann
Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Graz
,
M Cervar-Zivkovic
Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Graz
› Institutsangaben
 
 

    Fragestellung: In letzten Jahren wurde viel über biochemische und biophysikalische Marker berichtet, die alleine oder in Kombination zur Früherkennung der Präeklampsie (PE) beitragen können. Dazu zählen unter anderem die beiden angiogenen bzw. anti-angiogenen Faktoren sFlt-1 und PlGF, welche bereits seit ein paar Jahren in der Routinediagnostik eingesetzt werden. Die kontinuierliche 24-Stunde-Blutdruckmessung ist ein wesentlicher Teil bei der Betreuung von Frauen mit hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen. Im Rahmen dieser Untersuchungen können neben dem Blutdruck und dem Puls auch spezielle Parameter der Gefäßsteifigkeit gemessen werden, wie z. B. die Pulswellengeschwindigkeit/PWV, der Augmentationsindex/AI und der periphere Pulsdruck (PPA).

    Methodik: Bei 83 Frauen wurde im Laufe ihrer Schwangerschaft aufgrund des Verdachts auf Hypertonie eine 24-Stunden-Blutdruckmessung durchgeführt und dabei die Gefäßsteifigkeit gemessen. Zusätzlich wurde bei jeder Schwangeren longitudinal die sFlt-1/PlGF- ratio im Schwangerschaftsverlauf bestimmt. Das Ziel der retrospektiven Studie ist es, einen Zusammenhang zwischen Gefäßsteifigkeit, angiogenen Faktoren und dem Auftreten einer Präeklampsie zu finden.

    Ergebnisse: Bei 16 Frauen (19,3%) kam es zum Auftreten einer Präeklampsie (7 early onset PE und 9 late onset PE). Frauen mit einer Präeklampsie hatten einen signifikant höheren systolischen (139,2 ± 13,4), diastolischen (87,9 ± 12,6) und mittlerer arterieller Blutdruck (111,4 ± 12,6), eine signifikant höhere PWV (6,27 ± 0,7) sowie eine signifikant niedrigeren PPA (1,31 ± 0,05); (p < 0,005) als Frauen mit einem unauffälligen Schwangerschaftsverlauf. Beim Vergleich early onset versus late onset PE konnten keine signifikanten Unterschiede der einzelnen Parameter festgestellt werden.

    Schlussfolgerung: Eine Assoziation einer erhöhten Gefäßsteifigkeit und dem Auftreten einer PE ist bereits seit längerer Zeit bekannt. Eine Assoziation einer erhöhten Gefäßsteifigkeit und dem Auftreten einer PE ist bereits seit längerer Zeit bekannt. Eine Analyse eines möglichen Zusammenhangs oben genannter hämodynamischer und angiogener Parameter ermöglicht eine weitere Erklärung für die pathophysiologischen Mechanismen der Präeklampsie sowie die Etablierung weiterer prädiktiver Faktoren.


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    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenskonflikte.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    02. Juni 2020

    Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York