Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(07)
DOI: 10.1055/s-0040-1714016
Allgemeine und operative Gynäkologie

Dunkelfeld Messung von Brustdrüsengewebe zur Detektion von tumorassoziiertem Mikrokalk

J Emons
1   Department of Gynecology and Obstetrics, University Hospital Erlangen, Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander University Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
R Schulz-Wendtland
2   Institute of Diagnostic Radiology, University Hospital Erlangen, Erlangen
,
J Rieger
5   Erlangen Centre for Astroparticle Physics, Friedrich-Alexander University Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
M Radicke
3   Siemens Healthcare GmbH, Erlangen
,
D L Wachter
4   Institute of Pathology, University Hospital Erlangen, Erlangen
,
G Anton
5   Erlangen Centre for Astroparticle Physics, Friedrich-Alexander University Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
M W Beckmann
1   Department of Gynecology and Obstetrics, University Hospital Erlangen, Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander University Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
A Hartmann
4   Institute of Pathology, University Hospital Erlangen, Erlangen
,
P A Fasching
1   Department of Gynecology and Obstetrics, University Hospital Erlangen, Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander University Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
S M Jud
1   Department of Gynecology and Obstetrics, University Hospital Erlangen, Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander University Erlangen-Nürnberg, Erlangen
› Institutsangaben
 
 

    Ziele: In Nordamerika und Europa bekommt etwa jede achte Frau im Laufe ihres Lebens Brustkrebs. Klinische Untersuchungen zeigen eine deutliche Reduktion der Mortalität bei frühzeitiger Diagnose. Aktuelle Mammographiegeräte können Mikrokalzifikationen ab einer Größe von 50 – 100 µm abbilden. Zudem ist bekannt, dass invasive Karzinome von Mikrokalzifikationen kleiner als 50 µm begleitet werden. Diese kleinsten Verkalkungen können im Dunkelfeld dargestellt werden. Das Ziel unserer Studie war die Überprüfung, ob die Untersuchung von Brustdrüsengewebe mittels Dunkelfeldmessung die Detektionsrate von Karzinomen erhöhen kann.

    Material und Methoden: Röntgenaufnahmen von mehreren Mammapräparaten wurden mittels einer neuen Technik, der sogenannten Phansenkontrast-Messung (XPCI) und einer konventionellen Röntgenaufnahme angefertigt. Durch den Einsatz von drei Röntgengittern mit mikrometergroßer Lochgröße zwischen der Röntgenröhre und dem Detektor konnten wir drei verschiedene Bilder in einer Sequenz erzeugen. Das konventionelle Absorbtionsbild, das Phasenkontrastbild und das Dunkelfeldbild zur Detektion der Mikroverkalkungen.

    Ergebnisse: 142 Mastektomiepräparate wurden mittels Talbot-Lau-Röntgenbildgebung untersucht. Insgesamt konnten 195 Strukturen in beiden Modalitäten (Dunkelfeld- und Absorbtionsbild) diagnostiziert werden. Die histomorphometrischen Bilder zeigten 132 benigne und 63 maligne Läsionen. Die Hinzunahme der Dunkelfeldmessung konnte 14 zusätzliche maligne Läsionen identifizieren, welche in der konventionellen Bildgebung nicht suspekt erschienen.

    Zusammenfassung: Die Hinzunahme der Dunkelfeldmessung zur konventionellen Mammographie ermöglicht die Erhöhung der Detektionsrate von Brustkrebs-assoziierten Mikrometer-großen Mikrokalzifikationen und könnte die Sensitivität und Spezifität erhöhen.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    14. Juli 2020

    Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York