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DOI: 10.1055/s-0040-1714506
Klinische Beobachtung der „Efe-Bandage“ (obere GI-Kompressionsbandage) bei Patient*innen mit Adipositas
Einleitung In der japanischen Esskultur „Hara hashi bu“ wird ca. 1/5 des Magens bewusst leer gelassen. Einen vergleichbaren Effekt kann eine Kompressionsbandage (im Folgenden „Efe-Bandage“) vermitteln, die durch Druck von außen auf das Epigastrium eine Magenluftkompression hervorruft. Diese Bandage ist seit 2017 als Medizinprodukt der Klasse I erhältlich.
Methoden Beobachtung von 62 konsekutiven Patient*innen einer allgemeinchirurgischen Praxis, bei denen im Rahmen der dortigen konservativen Adipositastherapie die Efe-Bandage angewandt wurde. Die Anwendung erfolgte über 6 Wochen jeweils von morgens vor dem Frühstück bis abends vor dem Schlafengehen. Gewichtskontrollen und Befragungen zum Verlauf der Therapie erfolgten wöchentlich.
Ergebnisse 28 Frauen und 34 Männer im mittleren Alter von 19 bis 74 Jahren nahmen an der Beobachtung teil. Das mittlere Gewicht der Frauen lag bei 100,1 kg (67,2–172,9 kg), das der Männer bei 121,4 kg (84,2–210,0 kg). Am Ende der 6 Wochen nahmen die Patient*innen im Mittel 10,6 % (6,0–16,9 %) ihres Ausgangsgewichts ab. Schwerwiegende unerwünschte Wirkungen oder solche, die zur Beendigung der Anwendung geführt haben, traten nicht auf.
Schlussfolgerung Bei täglicher Kompression des oberen Gastrointestinaltrakts während der Wachzeit von außen durch die Bandage wurde nach 6 Wochen eine deutliche Gewichtsreduktion festgestellt. Damit kann die Efe-Bandage eine Ergänzung im Rahmen der konservativen Adipositastherapie darstellen.
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Publication History
Article published online:
04 September 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York