Darstellung der Versorgungsqualität in der SAPV – Entwicklung, Pilotierung und Implementierung eines umfassenden Ansatzes [103]

Fragestellung Wie kann die Versorgungsqualität in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) dargestellt werden?

Studiendesign Der ELSAH-Studie, Arbeitspaket 1 (Förderung: Innovationsfonds G-BA, FKZ: 01VSF16006) liegt ein Mixed-Methods-Design zugrunde.

Methodik Zur Identifizierung von relevanten Themen wurden SAPV-Mitarbeitende, kooperierende Professionelle, Patientinnen/Patienten, Angehörige und Hinterbliebene in teilnehmende Beobachtungen (n = 5), Interviews (n = 60), und Fokusgruppen (n = 3) eingebunden. Hierauf aufbauend wurde mittels einer Literaturübersicht und eines Expertenworkshops ein Ansatz zur Darstellung der Versorgungsqualität entwickelt. Dieser wurde in den hessischen SAPV-Teams pilotiert, überarbeitet und implementiert. Die Begleitevaluation erfolgte durch kognitive Interviews mit Patienten, Angehörigen und Hinterbliebenen (n = 24), Fokusgruppen (n = 6) und Befragung von SAPV-Mitarbeitenden (n = 76), sowie Einzelfallevaluationen (n = 134).

Ergebnis Zur Darstellung der Versorgungsqualität muss eine umfassende Betrachtung der Versorgung unter Berücksichtigung verschiedener Perspektiven erfolgen. Die zentralen Themen, welche zum Gelingen einer SAPV beitragen, müssen hierbei berücksichtigt werden. Es wurde ein konkreter Ansatz zur Darstellung der Versorgungsqualität entwickelt, bestehend aus einem Kerndatensatz, der in jedem Versorgungsfall angewandt wird, sowie einer zusätzlichen, regelmäßigen Befragung von Betroffenen.

Diskussion Die Auswertung und Interpretation von Daten zur Versorgungsqualität kann einzelfallbezogen und fallübergreifend zur Qualitätssicherung in der SAPV beitragen. Der entwickelte Ansatz bietet hierfür eine Grundlage. Für die Auswertung und Interpretation wird fachliche Expertise in der SAPV benötigt.

Take Home Message für die Kongressbesucher Zur Darstellung der Versorgungsqualität in der SAPV ist eine umfassende Betrachtung unter Berücksichtigung verschiedener Perspektiven, insbesondere der Sichtweise von Patientinnen/Patienten sowie deren Angehörigen notwendig.

Offenlegungserklärung Die Autoren erklären, dass keine Interessenkonflikte vorliegen.

Publication History

Article published online:
31 August 2020