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DOI: 10.1055/s-0040-1714796
Umsetzung der Charta in Wohnformen für Menschen mit intellektueller und komplexer Beeinträchtigung. Alles nur Theorie? Von Barbara Hartmann im Namen der AG Menschen mit intellektueller und komplexer Beeinträchtigung [139]
Idee/Ziel „Menschen mit geistiger Behinderung sollen möglichst in ihrer vertrauten Umgebung sterben können.“ Dieses Ziel formulierte die Charta in ihren Handlungsempfehlungen im Rahmen der Nationalen Strategie. Die folgende Darstellung ermöglicht einen Einblick in bereits gelingende Umsetzungsprozesse und zeigt zugleich Widrigkeiten bzw. noch notwendige Prozesse auf.
Intervention
Im Handlungsfeld 2 der Nationalen Strategie werden Adressaten zu konkreten Maßnahmen aufgerufen (S. 68-69)1. Die Arbeitsgemeinschaft „Menschen mit intellektueller und komplexer Beeinträchtigung“ der DGP vernetzt seit 2015 Akteure. Sie machen es sich zur Aufgabe, die hospizliche und palliative Versorgung zugänglich zu machen und Menschen mit Beeinträchtigung daran teilhaben zu lassen.
Erfahrungen/Ergebnisse Obwohl das Bundesteilhabegesetz nicht explizit ein Verbleib bis zum Lebensende in den Wohnformen der Eingliederungshilfe vorsieht, nahmen bisher 588 Personen aus diesem Bereich (Stand März 2020) an dem seit 2017 modular angebotenem Schulungskonzept der DGP teil, um eine Hospizkultur und palliative Kompetenz zu entwickeln. Ebenso schulen sich immer mehr Personen aus dem Bereich der Hospiz- und Palliativversorgung in den zusätzlichen Anforderungen. Menschen mit Beeinträchtigung werden zunehmend mit ihren Wünschen einbezogen.
Diskussion der Übertragbarkeit (Chancen und Risiken) Die vorgestellten Maßnahmen sollen zur Nachahmung anregen sowie zur kontroversen und zugleich entwicklungsfördernden Diskussion einladen.
Take Home Message für die Kongressbesucher Die beschriebenen Ziele der Charta können nur erreicht werden, wenn sich alle Adressaten trotz Widrigkeiten ihren Aufgaben stellen und aktiv werden.
Offenlegungserklärung Kein Interessenskonflikt
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Quellenangaben
- 1 Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland. Handlungsempfehlungen im Rahmen einer Nationalen Strategie (2017). Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, Deutscher Hospiz- und Palliativverband e. V., Bundesärztekammer (Hrsg.).
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
31. August 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York
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Quellenangaben
- 1 Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland. Handlungsempfehlungen im Rahmen einer Nationalen Strategie (2017). Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, Deutscher Hospiz- und Palliativverband e. V., Bundesärztekammer (Hrsg.).