Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e25
DOI: 10.1055/s-0040-1715016
Poster Wissenschaftliches Abstract
Finanzierung und Qualität in der Palliativversorgung

„Damit haben die Menschen wieder Zeit, sich in den verbleibenden Tagen auf das zu konzentrieren, was ihnen wichtig ist“ Die Sicht der Versorgenden in der ambulanten Palliativversorgung [259]

M Joshi
1   Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Köln, Deutschland
,
K Dillen
1   Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Köln, Deutschland
,
N Krumm
2   Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Klinik für Palliativmedizin, Aachen, Deutschland
,
M Hesse
3   Uniklinik Bonn, Klinik für Palliativmedizin, Bonn, Deutschland
,
H Brunsch
3   Uniklinik Bonn, Klinik für Palliativmedizin, Bonn, Deutschland
,
L Radbruch
3   Uniklinik Bonn, Klinik für Palliativmedizin, Bonn, Deutschland
,
R Rolke
2   Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Klinik für Palliativmedizin, Aachen, Deutschland
,
R Voltz
1   Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Köln, Deutschland
4   Uniklinik Köln, Centrum für integrierte Onkologie (CIO ABCD), Köln, Deutschland
5   Uniklinik Köln, Zentrum für klinische Studien (ZKS), Köln, Deutschland
6   Uniklinik Köln, Zentrum für Versorgungsforschung (ZVFK), Köln, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

Fragestellung In einer vorausgehenden Studie wurden die drei Wirkfaktoren „Symptomlinderung“, „Sicherheitsversprechen“ und „Alltagsrahmung“ für die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) für Patienten und Angehörige herausgearbeitet (1).

Wie ist die Sicht der professionell Versorgenden in der Allgemeinen und Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (AAPV und SAPV) zu den drei Wirkfaktoren?

Studiendesign Qualitative Interviewstudie

Methodik Es wurden 11 semistrukturierte Interviews mit Mitarbeitern verschiedener Berufsgruppen in der AAPV und der SAPV in drei Orten der Region Nordrhein mittels eines an die drei Wirkfaktoren angelegten Leitfadens durchgeführt. Die Auswertung erfolgte anhand der qualitativen Inhaltsanalyse (2,3).

Ergebnis Die Bedeutung der „Symptomlinderung“ tritt insgesamt deutlich hinter die beiden anderen Wirkfaktoren zurück. Von den Wirkfaktoren werden „Sicherheitsversprechen“ durch den Aspekt „Erreichbarkeit“ in 91 % der Interviews geschildert. Ebenso wurden unterschiedliche Ansätze genannt, um die Erreichbarkeit zu gewährleisten, z. B. Rufbereitschaft innerhalb eines Teams oder Koppelung der AAPV-Pflegedienste an SAPV-Rufbereitschaft, die die AAPV-Pflegedienste mitabdeckt.

Die „Alltagsrahmung“ vertreten durch den Aspekt der „ganzheitliche Versorgung“ wurde in 82 % der Interviews hinsichtlich verschiedener Gesichtspunkte wie der Wahrung des individuellen Patientenwillens, der Erfüllung von Bedürfnissen und Wünschen, der Aufrechterhaltung des sozialen Umfelds, dem Einbezug von Angehörigen (auch nach dem Tod der Patienten) und deren Umfeld erläutert.

Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere „Erreichbarkeit“ und „ganzheitliche Versorgung“ in der ambulanten Palliativversorgung in Deutschland aus Sicht der professionell Versorgenden als wichtig angesehen werden.

Take Home Message für die Kongressbesucher Aus Sicht der professionell Versorgenden in der AAPV und der SAPV sind nicht (nur) die medizinisch-pflegerischen Leistungen, sondern besonders die Erreichbarkeit und ganzheitliche Versorgung wichtig.

Offenlegungserklärung Kein Interessenskonflikt.

Förderung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (01VSF16007)


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  • Quellenangaben

  • 1 Schneider W, Eichner E, Thoms U, Stadelbacher S, Kopitzsch F. (2015). Zur Praxis von SAPV in Bayern: Wirksamkeit, Struktur-/prozesseffekte und ländliche Versorgung. Gesundheitswesen, 77: 219-224.
  • 2 Mayring P. (2015). Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Weinheim und Basel: Beltz Verlag;
  • 3 Kuckartz U. (2010). Einführung in die computergestützte Analyse qualitativer Daten. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften;

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
31. August 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York

  • Quellenangaben

  • 1 Schneider W, Eichner E, Thoms U, Stadelbacher S, Kopitzsch F. (2015). Zur Praxis von SAPV in Bayern: Wirksamkeit, Struktur-/prozesseffekte und ländliche Versorgung. Gesundheitswesen, 77: 219-224.
  • 2 Mayring P. (2015). Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Weinheim und Basel: Beltz Verlag;
  • 3 Kuckartz U. (2010). Einführung in die computergestützte Analyse qualitativer Daten. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften;