Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e38
DOI: 10.1055/s-0040-1715056
Poster Wissenschaftliches Abstract
Freies Thema

Belastungen und Ressourcen im Team der palliativmedizinischen Abteilung [99]

M Heckel
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsklinikum Erlangen, Palliativmedizinische Abteilung, Erlangen, Deutschland
,
A Schirmer
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsklinikum Erlangen, Palliativmedizinische Abteilung, Erlangen, Deutschland
,
S Goßner
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsklinikum Erlangen, Palliativmedizinische Abteilung, Erlangen, Deutschland
,
N Rohleder
2   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Institut f. Psychologie, Lehrstuhl f. Gesundheitspsychologie, Erlangen, Deutschland
,
S Hofmann
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsklinikum Erlangen, Palliativmedizinische Abteilung, Erlangen, Deutschland
,
C Ostgathe
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsklinikum Erlangen, Palliativmedizinische Abteilung, Erlangen, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Fragestellung Voraussetzung guter Versorgungsqualität ist auch das subjektive Wohlbefinden des in der Patientenversorgung tätigen Personals. Wie korrelieren physische Stressmarker mit subjektivem Belastungs- und Stresserleben des Personals?

    Studiendesign Partizipatorisches Multi-Method-Design

    Methodik Im Mai 2019 wurden Teammitglieder mittels zwei selbstentwickelter Ratingbögen zu Belastungs- u. Entlastungfaktoren in der Palliativversorgung, der Kurzversion der Perceived Stress Scale, der Burnout-Screening-Scales I-III u. zweier Skalen des Fragebogens zur Erfassung von Ressourcen u. Selbstmanagementfähigkeiten befragt. Durch Messung von c-reaktivem Protein (CRP) im dried blood spot wurden die potentiellen physiologischen Auswirkungen von Stress untersucht.

    Ergebnis Insgesamt nahmen 20 Teammitglieder teil (Pflege n = 11, medizinisches Personal n = 5, weitere Berufsgruppen n = 4). Sie waren im Mittel 47 Jahre alt (SD = 11,2; 26-60 Jahre), 15 waren weiblich. Die Ergebnisse zeigen eine Selbsteinschätzung bzgl. Belastungen, Stress u. physisch gemessenem Stressniveau im Normbereich. Es gab keinen signifikanten Zusammenhang zwischen den physischen Stressmarkern u. den anderen Variablen. Die Hälfte der Befragten gab an, sich häufig nervös u. gestresst zu fühlen. “Zeitmangel”, “fehlende Unterstützung im Team”, “emotional herausfordernde Situationen” u. “das Nichterfüllen eigener Ideale” wurden als Belastungsfaktoren genannt. Entlastung brachten „Fortbildungsangebote“, „räumliche Gegebenheiten“ u. „Rücksprache mit dem Arzt“.

    Diskussion Die Analysen weisen nicht auf generell höheres Stressniveau, aber auf Phasen mit höchster, teilweise palliativversorgung-spezifischer Belastung des Personals hin.

    Take Home Message für die Kongressbesucher Teammitglieder erleben palliativ-spezifische Belastungen und Interventionen die auf Reduktion des Belastungserlebens zielen. Weitere Forschung sollte die Korrelation vorhandener Ressourcen mit dem subjektiven Belastungserleben in den Blick nehmen.

    Offenlegungserklärung Die Durchführung des Projektes erfolgte im Rahmen der Bachelorarbeit von Amelie Schirmer.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    31. August 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York