Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e56
DOI: 10.1055/s-0040-1715227
Projekte/Best Practice
Strukturentwicklung und Netzwerkarbeit

Arzneimittelinformation Palliativmedizin [86]

C Remi
1   Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, LMU Klinikum München, München, Deutschland
,
A Hermann
1   Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, LMU Klinikum München, München, Deutschland
,
S Büsel
1   Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, LMU Klinikum München, München, Deutschland
,
S Michiel
1   Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, LMU Klinikum München, München, Deutschland
,
C Bausewein
1   Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, LMU Klinikum München, München, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Idee/Ziel Arzneimittel sind elementarer Bestandteil der Versorgung von Palliativpatient*innen. Gleichzeitig ist die Datenlage zu vielen Therapien begrenzt. Um Patient*innen durch Arzneimittel nicht unnötig zu gefährden, bedarf es sorgfältiger Abwägung verschiedener Therapieoptionen. Im klinischen Alltag fehlen oft Zeit und Ressourcen, um für jede Therapie auf Basis der aktuellen Literatur und zur Verfügung stehender Alternativen eine patientenindividuelle Nutzen-Risiko-Abwägung durchzuführen.

    Intervention Mit dem Projekt „Arzneimittelinformation Palliativmedizin“ wird seit 2016 eine überregionale, kostenfreie Anlaufstelle für Ärzt*innen, Apotheker*innen und Pflegende zu Fragestellungen zur palliativmedizinischen Arzneimitteltherapie im deutschsprachigen Raum angeboten. Projektziel ist die Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit und damit der Patientensicherheit in der ambulanten und stationären Hospiz- und Palliativversorgung durch einfachen Zugang zu notwendigen Informationen.

    Erfahrungen/Ergebnisse Die „Arzneimittelinformation Palliativmedizin“ ist mittlerweile eine etablierte Anlaufstelle. Bislang sind >  1100 Anfragen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich beantwortet worden. Eine Befragung der Fragesteller*innen ergab eine hohe Umsetzbarkeit der erhaltenen Informationen in die klinische Praxis, bei patientenindividuellen Anfragen überwiegend mit positivem Effekt auf den Zustand von Patient*innen.

    Diskussion der Übertragbarkeit (Chancen und Risiken) Die „Arzneimittelinformation Palliativmedizin“ kann unterstützen, patientenindividuell die bestmögliche Therapie zu finden und damit die Behandlung belastender Symptome bei Palliativpatient*innen zu optimieren.

    Take Home Message für die Kongressbesucher Zugang zu Information ist essentieller Bestandteil für eine gute und sichere Patientenversorgung. Eine zentrale Anlaufstelle ermöglicht die Bündelung von Wissen und Ressourcen und die gezielte Weitergabe benötigter Informationen. Der Zugang zu Information ist so kein Privileg von Einrichtungen mit entsprechenden finanziellen Ressourcen oder hoher Spezialisierung.


    #

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    31. August 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York