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DOI: 10.1055/s-0040-1716196
Einflussgrößen auf das Re-Blutungsrisiko bei Patienten mit Ösophagusvarizenblutung
Einleitung Variköse Blutungen gehören zu den häufigsten Ursachen der oberen gastrointestinalen Blutung. Blutungen, insbesondere rezidivierende Blutungen aus Ösophagusvarizen bei portaler Hypertension stellen immer noch vital bedrohliche Komplikationen dar.
Patienten und Methoden In die Analyse gingen alle Patienten mit einer oberen gastrointestinalen Blutung, die zwischen dem 01.01.2017 bis 31.12.2018 in der interdisziplinären Endoskopie des Universitätsklinikums Jena betreut wurden (n = 927), ein. Dabei konnten 93 varikös bedingte Blutungsereignisse identifiziert werden. Hierzu wurden die Daten aus dem Kliniksystem übernommen, um Risikofaktoren für das Auftreten von Blutungsrezidiven im Verlauf des Klinikaufenthaltes zu bestimmen. Im Rahmen des Indexaufenthaltes traten insgesamt 22 Episoden einer Re-Blutung auf.
Ergebnisse Die Patientenkohorte mit Re-Blutungen zeigte eine höhere INR (1,7 vs. 1,4; p = 0,019). Die Substitution von Thrombozyten, Erythrozyten, PPSB und Fibrinogen vor der Gastroskopie wies keinen Unterschied auf. Zwischen beiden Kohorten ergab sich ein signifikanter Unterschied bei einer antibiotischen Behandlung (p = 0,024) und der einer Vasopressor-Therapie (p < 0,001). Patienten, die eine Re-Blutung erlitten, waren signifikant länger im Krankenhaus (p < 0,001) und mussten signifikant häufiger intensivmedizinisch betreut werden (p < 0,001). Bei 90,1% der Patienten in der Kohorte ohne Re-Blutungen wurde bei der ersten Endoskopie interveniert, in der Reblutungs-Kohorte nur bei 59,1 %, (p = 0,001) hierbei wies die Applikation einer Ligatur einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Kohorten auf (78,9% vs. 45,5%).
Schlussfolgerung Eine fehlende Intervention bei Patienten mit klinischen Zeichen der oberen gastrointestinalen Blutung und nachgewiesenen Ösophagusvarizen geht mit einer höheren Rate eines kurzfristigen Rezidivs einer Varizenblutung einher. Es sollte daher in weiteren Arbeiten untersucht werden, ob Patienten mit Blutungsstigmata auch ohne aktive Blutung von einer frühzeitigen Intervention profitieren.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
08. September 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York