Einleitung Minimal-invasive Techniken in der Leberchirurgie sind gegenwärtig in ihrer Etablierungsphase
und werden daher kontrovers diskutiert. Studien haben Vorteile hinsichtlich Morbidität
mit schnellerer Rekonvaleszenz bei gleichem onkologischem Outcome gegenüber offenen
Verfahren gezeigt.
Methodik Zwischen Januar 2010 und April 2020 wurden die Daten des Magdeburger Registers für
minimal invasive Leberchirurgie (MD-MILS) ausgewertet. Hier wurden entsprechend der
Selektionskriterien 158 minimalinvasive Leberresektionen identifiziert. Die Daten
wurden retrospektiv analysiert und ein Vergleich zwischen laparoskopischen (LLR) und
robotischen Leberresektionen (RLR) durchgeführt.
Ergebnisse Das mittlere Patientenalter betrug 61,8 (± 15,3 SD) Jahre bei einem BMI von 27,2
(±4,2 SD) kg/m2 und einem ASA-Score von 2. Es erfolgten 121 (71,7 %) LLR und 45 (28,3 %) RLR mit
insgesamt 29 (18,2 %) Major Resektionen. In 58,5 % der Fälle wurden maligne Tumoren
(77,4 % HCC’s und kolorektale Metastasen) und in 41,5 % benigne Tumoren reseziert.
Die R0-Resektionsrate bei soliden Tumoren lag bei 91,6 %. In der LLR Gruppe lag die
R0 Resektionsrate bei 88 % vs. der RLR Gruppe 95 % (p = 0,32). Die Operationszeit
betrug bei soliden Tumoren 196 Minuten (± 138,7 SD), in der LLR Gruppe lag die Operationszeit
bei 179,6 Minuten vs. 337,2 Minuten in der RLR Gruppe (p < 0,001). Der mittlere
Blutverlust betrug 332,7 ml (± 469,3 SD). Der entsprechende Cut-Off Wert der ROC-Analyse
zeigt dass ein intraoperativer Blutverlust ab 325 ml (Sensitivität 90 %, Spezifität
73 %) mit einer höheren Konversionswahrscheinlichkeit einherging. Die postoperative
Krankenhausverweildauer lag bei durchschnittlich 8,9 Tage. Postoperative Komplikationen
des Schweregrades 3 und größer nach Clavien-Dindo traten in 7,5 % der Fälle auf. Gesamtmortalität
aller Eingriffe lag bei 1,3 % wobei bei in der RLR Gruppe kein Patient während des
Krankenhausaufenthaltes verstarb, in der LLR Gruppe jedoch 2 Patienten (p = 1,0)
Schlussfolgerung Die minimal invasive Leberchirugie ist ein sicheres Verfahren mit geringer perioperativer
Morbidität und Mortalität. Robotische und laparoskopische Techniken sind hierfür gleichermaßen
einsetzbar, wobei die Robotik technische Vorteile bietet.