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DOI: 10.1055/s-0040-1717330
Auswirkung sportlicher Aktivität auf die klinischen und radiologischen Ergebnisse 5 Jahre nach Implantation inverser Schulterendoprothesen bei Defektarthropathie
Fragestellung In dieser Studie wurde untersucht ob Unterschiede auftreten bezüglich der klinischen und radiologischen Parameter 5 Jahre nach Implantation inverser Schulterendoprothesen zwischen drei Gruppen, welche postoperativ regelmäßig Sport der oberen Extremitäten (SOE), bzw. der unteren Extremität (SUE) oder keinen Sport (KS) durchgeführt haben.
Methodik Eine Umfrage über der Art und Ausmass von Sportaktivitäten wurde bei Patienten mit primären inverser Schulterendoprothesen implementiert. In dieser retrospektiven Kohortenstudie wurden 138 Patienten mit 5-Jahres Nachkontrollen in drei Sportaktivitätsgruppen (n = 43 in SOE, n = 27 in SUE und n = 68 in KS) verteilt und bezüglich Alter, Geschlecht und Endoprothesentyp (135° und 155° Inklination) verglichen. Röntgenparameter wurden gemäß internationalem Core-Set inklusive Lockerungszeichen und Notching untersucht. Zusätzlich wurden folgende klinische Scores ausgewertet: SSV, CS, SPADI, QuickDASH.
Ergebnisse und Schlussfolgerung Ergebnisse:
Die drei Sportaktivitätsgruppen zeigten sich ähnlich bezüglich Alter, Geschlechterverteilung und in Bezug auf die verwendete Endoprothese. Die Baseline-Werte der klin. Evaluationsscores zeigten keinen Unterschiede zwischen den Gruppen, außer einembesseren Anfangsscore des Kollektivs SOE im CS von 41.1 zu 28.9 (SUE) und 33.0 Punkten (KS). Alle Gruppen zeigten eine Verbesserung der klin. Scores. Das Kollektiv SOE zeigte sign. (p = 0,005) bessere Endergebnisse im CS von 76.1 zu 69.4 (SUE) und
66.3 (KS) Punkten (p = 0,005). Ebenso konnten sign. bessere Ergebnisse des SOE Kollektivs im SPADI (89.9 zu 76.5 und 77.5 Punkte, p = 0.002) und im QuickDASH (15.2 zu 27.6 und 29.4 Punkte, p = 0.003) beobachtet werden. Die numerische Veränderung der klin. Scores zum Baselinewert wies jedoch zwischen den Kollektiven keinen sign. Unterschied auf (CS p = 0.359, SPADI p = 0.633, QuickDASH p = 0.257). Im radiologischen Follow-Up zeigten die humeralen Lockerungsraten der Diaphysenregion ein vergleichbares Auftreten zwischen 11 % (SUE) und 9 % (KS), mit sign. (p = 0.045) Unterschied zu 2 % (SOE). Notching konnte in 41 % (SOE) zu 37 % (SUE) und 52 % (KS) beobachtet werden, ohne sign. Unterschied (p = 0.417).
Schlussfolgerung Die Teilnahme an sportlicher Aktivität der oberen Extremität nach Implantation einer inversen Schulterendoprothese liefert im o.g. Gruppenvergleich exzellente klinische Ergebnisse nach einem mittelfristigem Follow-up. Eine erhöhte Lockerungsrate ist trotz hoher körperlicher Aktivität nicht zu befürchten.
Stichwörter Inverse Schulterendoprothese, Sport
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
15. Oktober 2020
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