Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S105
DOI: 10.1055/s-0040-1717415
Vortrag
DKOU20-462 Allgemeine Themen->15. Fußchirurgie

Die arthroskopisch assistierte Frakturversorgung von komplexen Sprunggelenksfrakturen: Longitudinale 1 -& 4-Jahres Ergebnisse und Vergleich zur klassischen offenen Reposition

S Baumbach
*   präsentierender Autor
1   Klinikum der Universität München, LMU München, Klinik für Allgemeine, Unfall- & Wiederherstellungschirurgie, München
,
M Urresti-Gundlach
1   Klinikum der Universität München, LMU München, Klinik für Allgemeine, Unfall- & Wiederherstellungschirurgie, München
,
M Braunstein
1   Klinikum der Universität München, LMU München, Klinik für Allgemeine, Unfall- & Wiederherstellungschirurgie, München
,
L Borgmann
2   Zentrum für HochschulBildung, Technische Universität Dortmund, Dortmund
,
W Böcker
1   Klinikum der Universität München, LMU München, Klinik für Allgemeine, Unfall- & Wiederherstellungschirurgie, München
,
JT Vosseller
3   Department of Orthopaedic Surgery, Columbia University Medical Center, New York, NY
,
H Polzer
1   Klinikum der Universität München, LMU München, Klinik für Allgemeine, Unfall- & Wiederherstellungschirurgie, München
› Institutsangaben
 
 

    Fragestellung Ziele dieser Studie war es, (1) die prospektiven, longitudinalen subjektiven Behandlungsergebnisse 1- und 4 Jahre nach AORIF von komplexen Sprunggelenksfrakturen zu erheben und (2) diese mit einer Propensity-Score gematchten ORIF Kohorte zu vergleichen.

    Methodik Eingeschlossen wurden Patienten (>18 Jahre) mit geschlossenen, bi-, oder trimalleolaren Sprunggelenksfrakturen. Patienten die mittels arthroskopisch-assistierter offenen Reposition und interner Fixierung (AORIF Kohorte) versorgt wurden, wurden prospektiv eingeschlossen. Die Kontrollgruppe, Patienten die mittels offener Reposition und interner Fixierung (ORIF Kohorte) versorgt wurden, wurden aus unserer Sprunggelenksfraktur Datenbank selektiert. Für beide Kohorten wurden dieselben Ein- und Ausschlusskriterien angewandt. Der einzige Behandlungsunterschied war die zusätzliche Arthroskopie in der AORIF-Kohorte. Die Studie bestand aus zwei Teilen: (1) Prospektive, subjektive, funktionelle Behandlungsergebnisse (PROM), erhoben mittels OMAS und TAS, 1- und 4-Jahren nach AORIF. (2) Mittels Propensity Score Matching (AORIF:ORIF = 1:1; Cut-off: 0,1) wurden die PROMs (OMAS, FAAM) der AORIF und der ORIF Kohorte verglichen. Die Patientenidentifikation und das Propensity Score Matching sind in Abbildung 1 zusammengefasst. Die statistische Auswertung erfolgte nicht-parametrisch (Shapiro-Wilk test: p =0.010) mittels SPSS Vs. 25, das Propensity Score Matching mittels Python. Falls nicht anders angegeben, werden die Ergebnisse als Median (Interquartilsbereich) angegeben.

    Ergebnisse und Schlussfolgerung Die gruppen-spezifische Demographie, BMI, ASA, Frakturcharakteristika und PROMs sind in Tabelle 1 dargestellt. (1) von 26 AORIF-Patienten (Follow-up: 90%) lag ein prospektives 1- und 4 Jahres Follow-up vor. Die erhobenen PROMs zeigten gute bis exzellente Behandlungsergebnisse nach 1- und 4 Jahren ohne signifikante longitudinale Unterschiede. Die Schwere der Knorpelschäden (ICRS< 4 vs. ICRS=4) hatte dabei keinen signifikanten Einfluss (1a/4a), weder auf den OMAS (p =1,0/p =0,672) noch auf den TAS (p = 0,958/p =0,751). (2) 25 Patienten konnten pro Kohorte (AORIF vs. ORIF) gematched werden. Dabei zeigten sich für alle erhobenen PROMs nach 4 Jahren signifikant bessere Ergebnisse für AORIF verglichen zu der ORIF Kohorte (Tbl. 1).

    Schlussfolgerungen Die AORIF von komplexen Sprunggelenksfrakturen führte nach 1 und 4 Jahren zu konstant guten bis exzellenten subjektiven Behandlungsergebnissen. Darüber hinaus scheint die AORIF nach 4 Jahren in besseren Ergebnissen zu resultieren, als der derzeitige Behandlungsstandard mittels ORIF.

    Stichwörter Arthroskopie, Sprunggelenk, Fraktur, Prospektiv, Propensity-Score


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    15. Oktober 2020

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