Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S130
DOI: 10.1055/s-0040-1717469
Vortrag
DKOU20-616 Allgemeine Themen->14. Endoprothetik

Rekonstruktion der natürlichen Kniegelenkkinematik nach KTEP: Ein Vergleich zwischen kinematischem und mechanischem Komponentenalignment

G Maderbacher
*   = präsentierender Autor
1   Department of Orthopaedic Surgery, Bad Abbach
,
A Keshmiri
1   Department of Orthopaedic Surgery, Bad Abbach
,
H-R Springorum
2   OFZ Orthopädisches Fachzentrum, Murnau
,
F Greimel
1   Department of Orthopaedic Surgery, Bad Abbach
,
J Grifka
1   Department of Orthopaedic Surgery, Bad Abbach
,
C Baier
1   Department of Orthopaedic Surgery, Bad Abbach
› Institutsangaben
 
 

    Fragestellung Die kinematische Komponentenausrichtung hat in letzter Zeit an Popularität gewonnen. Da die natürliche Anatomie rekonstruiert wird, wird von den Verfechtern des kinematischen Alignments eine physiologischere Gelenkfunktion beschrieben. In der vorliegenden Studie wurde die tibiofemorale Kinematik in gesunden Kniegelenken und nach endoprothetischer Versorgung (mechanische vs. und kinematische Komponentenplatzierung) untersucht. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass die kinematische Ausrichtung besser in der Lage ist, die physiologische Gelenkkinematik zu rekonstruieren.

    Methodik Neun Kniegelenken von Thiel-fixierten Ganzkörperleichen wurden untersucht. Das femorale Rollback und die tibiale Adduktion vor endoprothetischer Versorgung und nach endoprotethischer Versorgung, einmal mit kinematischer und einmal mit mechanischer Komponentenausrichtung, wurden mit einem Navigationssystem zwischen 0 und 90 Grad Flexion verglichen.

    Ergebnisse und Schlussfolgerung Bezüglich femoralem Rollback zeigte sich vor endoprothetischer Versorgung und nach kinematischer Komponentenausrichtung zwischen 0 und 70° Flexion kein signifikanter Unterschied (p < 0.05). Im Gegensatz dazu wurden nach der mechanischen Komponentenausrichtung eine signifikante Veränderungen des femoralen Rollback zwischen 10 und 90 Grad Flexion festgestellt. Hinsichtlich der tibialen Ab-/Adduktion fand sich nach kinematischer Komponentenplatzierung ein signifikanter Unterschied zwischen 20 und 70° Flexion, nach mechanischer Komponentenplatzierung zwischen 20 und 90°.

    In der vorliegenden Kadaverstudie zeigten die Kniegelenke nach kinematischer Komponentenplatzierung physiologischere tibiofemorale kinematische Muster bezüglich femorales Rollback und tibiale Adduktion im Vergleich zur mechanischen Ausrichtung zeigten.

    Stichwörter KTEP, Kinematik, Navigation, Kinematisches Alignment, Komponentenplatzierung


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    15. Oktober 2020

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