Die Zukunft: Frauen in der Chirurgie und der Mangel an Chirurgen (-innen)

Fragestellung: Die Medizin wird zunehmend weiblich. 1990 waren es an den Hochschulen in Deutschland etwa 40 % Medizinstudentinnen. 2018/2019 waren es schon > 65 % Medizinstudentinnen. Einige Universitäten berichten heute über 70 % Frauenanteil.

Etwa 50 % Weiterbildungsassistentinnen sind aktuell in den chirurgischen Fächern tätig. Gleichzeitig wird über einen Frauenanteil in der Führungsebene von 3-5 % in der Chirurgie berichtet. Je weiter auf der Karriereleiter hochgestiegen wird, desto geringer wird der Anteil an Frauen auf der jeweiligen Ebene.

Die Entwicklung der Alterspyramide und der Bedarf an chirurgische Versorgungen steigen entsprechend, jedoch kommt nicht ausreichend chirurgischer Nachwuchs nach.

Die Ursachen für den fehlenden Nachwuchs sind vielfältig.

Methodik: Review: Literaturrecherche.

Auswertung der Daten des statistischen Bundesamtes.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es gibt einen immer weiter ansteigenden Anteil an Frauen in der Medizin. Gleichzeitig nimmt der Ärztemangel in der Chirurgie zu. Ein massives Versorgungsproblem steht uns hervor. Beschriebene Ursachen sind beispielweise die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf, unattraktive Arbeitszeiten sowie drohendes Beschäftigungsverbot bei Schwangerschaften.

Es ist mittlerweile in den meisten Kliniken angekommen, dass die Grundvoraussetzungen gebessert werden müssen. Eine bessere Kinderbetreuung, Arbeitszeitmodelle, die es einfacher machen Familie und Beruf zu vereinbaren, und Frauenförderungsprogramme sind zum Teil bereits etabliert. Weitere Maßnahmen sind dringend erforderlich, um eine bedarfsgerechte Versorgung in Deutschland zu gewährleisten.

Stichwörter: Chirurginnen, Frauen, Ausbildung, Versorgung

Publication History

Article published online:
15 October 2020