Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e225
DOI: 10.1055/s-0040-1717669
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin I

Stimulationsdauer und Oozytenzahl bei konsekutiver ovarieller Stimulation nach verkürztem Intervall (duale Stimulation; DUO-S)

J Becker
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München, Hormon-und Kinderwunschzentrum, München, Deutschland
,
T Vilsmaier
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München, Hormon-und Kinderwunschzentrum, München, Deutschland
,
M Franz
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München, Hormon-und Kinderwunschzentrum, München, Deutschland
,
N Rogenhofer
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München, Hormon-und Kinderwunschzentrum, München, Deutschland
,
Thaler CJ
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München, Hormon-und Kinderwunschzentrum, München, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Ziel der Fertilitätsprotektion (FP) und des Social Freezing (SF) ist es, in kurzer Zeit möglichst viele Eizellen zu gewinnen. Da die endometriale Rezeptivität hierbei bedeutungslos ist, können mit DUO-S kurz hintereinander zwei Stimulationszyklen mit Follikelpunktionen durchgeführt werden. Wir haben die Kennzahlen der DUO-S analysiert und mit konventionellen Stimulationszyklen (KS) verglichen.

    Material / Methoden Nach kontrollierter ovarieller Hyperstimulation, Ovulationsinduktion und Follikelpunktion (DUO-A) wird 5 Tage pausiert und ein zweiter Stimulationszyklus mit Follikelpunktion (DUO-B) angeschlossen. Insgesamt wurden 48 DUO-S Zyklen (16 zur FP; 74 zur SF) ausgewertet und mit 42 KS von Kinderwunschpatientinnen verglichen.

    Ergebnisse Das Alter von DUO-S Patientinnen (32,45 ± 8,7a) unterschied sich nicht signifikant von KS-Patientinnen (33,05 ± 5,6a); ihre AMH-Konzentrationen waren jedoch signifikant geringer (DUO-S: 1,4 ± 1,4 ng/ml; KS: 1,8 ± 3,2 ng/ml; p = 0.007). Mit DUO-S wurden insgesamt signifikant mehr Oozyten (DUO-S: 16,8 ± 9,4; KS: 12,8 ± 11,1; p = 0.042) und MII-Oozyten (DUO-S: 13,7 ± 8,1; KS: 9,3 ± 6,8; p = 0.037) gewonnen. Stimulationsdauer, Oozytenzahl und der Anteil an MII-Oozyten waren für DUO-B jeweils diskret, nicht signifikant günstiger als für DUO-A (DUO-A: 10,9 ± 2,8 Tage; 7,8 ± 5,5; 78,4 %; DUO-B: 9,7 ± 2,0 Tage; 8,1 ± 5,2; 83,1 %)

    Zusammenfassung Unsere SF und FP Patientinnen zeigen signifikant geringere AMH-Konzentrationen als unsere altersgleichen Kinderwunsch-Patientinnen. Gerade deshalb ist es bei SF und FP-Patientinnen besonders anspruchsvoll zeitnah adäquate MII-Oozytenzahlen zu gewinnen. Duale Stimulationsprotokolle stellen hier ein vielversprechendes Konzept dar.


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    07 October 2020

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