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DOI: 10.1055/s-0040-1717670
Der Einfluss von hCG auf die systemische Immunmodulation
Zielsetzung Für humanes Choriongonadotropin (hCG) werden immun-modulierende, anti-apoptotische und anti-inflammatorische Effekte postuliert. Wesentliche Erkenntnisse hierzu beruhen allerdings auf Beobachtungen bei schwangeren Frauen, in in vitro oder Tierexperimenten. Unsere Studie untersucht den Einfluss einer hCG-Applikation auf die systemische Immunmodulation während einer Kinderwunschtherapie.
Materialien / Methoden Kinderwunschpatientinnen (n = 50) im ART Behandlungszyklus wurden nach Ovulationsinduktions-Medikation gruppiert (10.000 IE hCG s.c vs. GnRH Analoga, 2x 0,1 mg Triptorelinacetat). Die Bestimmung zellulärer und molekularer (inflammatorische Marker, Inflammasome) Parameter aus dem Blut erfolgte zu drei Messzeitpunkten (t1: 2 d vor Ovulationsinduktion, t2: 2 d nach Ovulationsinduktion (= Follikelpunktion) und t3: 5 Tage nach Ovulationsinduktion (= Embryotransfer).
Ergebnisse Exogenes hCG aktiviert die untersuchten Inflammasome (NLRP2, NLRP3, NLRC4, AIM2) und deren „down-stream“ Kaskade. Die Immunzellkonzentrationen unterscheiden sich dagegen nicht im Gruppenvergleich.
Nur in der hCG Gruppe ist die hCG Serumkonzentration an den Zeitpunkten t2 und t3 erhöht. In der GnRH Gruppe zeigt sich der gleiche Effekt für die LH Serumkonzentration.
Zusammenfassung Die postulierte hCG-vermittelte Immunmodulation scheint innerhalb des untersuchten Zeitfensters wesentlich über die Aktivierung der Inflammasome zu erfolgen. Eine Inflammasom-vermittelte Entzündungs- Gewebsmodulationsreaktion könnte auch im endometrialen „tissue-remodeling“ relevant sein.
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Interessenkonflikt
Es bestehen keine Interessenkonflikte.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
07. Oktober 2020
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