Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e228-e229
DOI: 10.1055/s-0040-1717680
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin I

Explorative biochemische Analyse von Biomarkern in humaner Follikelflüssigkeit: Korrelation von inaktivem und aktivem Vitamin D in Serum und Follikelflüssigkeit

S Leser
1   Philipps-Universität Marburg, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM), Fachbereich Medizin, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Schwerpunkt gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Marburg, Deutschland
,
Greene BH
2   Philipps-Universität Marburg, Institut für Medizinische Bioinformatik und Biostatistik, Marburg, Deutschland
,
L Witzke
1   Philipps-Universität Marburg, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM), Fachbereich Medizin, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Schwerpunkt gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Marburg, Deutschland
,
M Nesbigall
1   Philipps-Universität Marburg, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM), Fachbereich Medizin, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Schwerpunkt gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Marburg, Deutschland
,
Pfefferle PI
3   Philipps-Universität Marburg, Comprehensive Biobank Marburg CBBMR, Marburg, Deutschland
,
U Wagner
1   Philipps-Universität Marburg, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM), Fachbereich Medizin, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Schwerpunkt gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Marburg, Deutschland
,
V Ziller
1   Philipps-Universität Marburg, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM), Fachbereich Medizin, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Schwerpunkt gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Marburg, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Zielsetzung Ziel dieser Studie ist die Bestimmung von 25-Hydroxyvitamin D (25(OH)VitD, und 1,25-Dihydroxyvitamin D (1,25(OH)2VitD) im Serum und humaner Follikelflüssigkeit (FF) einzelner Follikel. Damit sollen Zusammenhänge mit klinischen Daten wie dem reproduktiven Outcome und die mögliche Rolle des Vitamin D in der Follikelreifung untersucht werden.

    Materialien In einer prospektiven, explorativen Kohortenstudie wurden 20 Frauen eingeschlossen, welche sich vom Januar 2018 bis Dezember 2019 in einer IVF-Behandlung befanden. Ausschlusskriterien waren chronisch infektiöse Erkrankungen und bekannte Erkrankungen der Reproduktionsorgane. Aufgrund mehrerer separat punktierter Follikel pro Patientin ergab sich eine Fallzahl von 58 Follikeln.

    Methoden Bei der Eizellgewinnung werden sonographisch gesteuert Follikel punktiert, separiert und nach Zentrifugation bei 80 °C kryokonserviert und später auf ihren Gehalt an 25-Hydroxyvitamin D und 1,25-Dihydroxyvitamin D sowie diverse andere Substanzen hin untersucht. Zusätzlich erfolgt eine Serumprobe am gleichen Tag.

    Ergebnisse Die mittleren Konzentrationen von 25-Hydroxyvitamin D im Serum und in FF korrelierten hoch signifikant (r = 0.82, p = 0.001). Dabei unterscheiden sich die Werte nur marginal (31.00 (29.15-32.86) versus 29.62 (27.90-31.33)µg / ml, p = 0.001). Die mittleren Konzentrationen der bioverfügbaren Form 1,25-Dihydroxyvitamin D in Serum und Follikel waren ebenfalls vergleichbar, bei einer signifikanten aber klinisch nicht relevanten Abweichung (53.53 (50.13-56.94) versus 45.51 (42.42-48.61)ng / ml, p = 0.001) und einer signifikante Korrelation zwischen Serum und FF (r = 0.44, p = 0.001).

    Zusammenfassung Sowohl die Konzentration von inaktivem als auch von aktivem Vitamin D in FF spiegelt die Konzentration dieser Substanzen im Serum wider. Es ist daher anzunehmen, dass die Follikelflüssigkeit als Ultrafiltrat des Serums bezüglich dieser Substanzen nicht gravierend von beispielsweise Granulosa- und Thekazellen modifiziert wird.


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    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    07. Oktober 2020

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