Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e103
DOI: 10.1055/s-0040-1717867
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Senologie II

Androgenrezeptorstatus der disseminierten Tumorzellen im Knochenmark bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom

M Piperek
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
N Krawczyk
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
F Meier-Stiegen
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
H Neubauer
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
C Lopez-Cotarelo
2   Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
I Esposito
2   Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
T Fehm
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Zielsetzung Disseminierte Tumorzellen (DTZ) im Knochenmark (KM) von primären Mammakarzinom (MC)-Patientinnen gelten als negativ prognostischer Marker für das Gesamtüberleben und die Metastasierungsrate. Als Surrogatmarker der minimalen residualen Tumorerkrankung (MRD) stellen diese Zellen ein potenzielles Ziel adjuvanter Therapien dar, sodass nicht nur ihr Nachweis, sondern auch die Charakterisierung bezüglich prädiktiver Faktoren von großer Bedeutung ist. Der Androgenrezeptor (AR) gilt als mögliches Therapieziel bei MC, beispielsweise bei triple-negativem Brustkrebs und bei Resistenzen gegen endokrine Therapie. Ziel dieser Studie ist die Bestimmung des AR-Status von DTZs bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom und deren Vergleich mit dem Primärtumor.

    Materialien & Methoden Der Androgenrezeptorstatus auf DTZs wurde bei 82 Mammakarzinompatientinnen mittels Immunfluoreszenzfärbung analysiert. Hierfür wurde eine Dreifachfärbung mit DAPI, Cytokeratin (CK), dem AR und CD45 etabliert. Als Positiv- und Negativkontrollzelllinien für den AR-Status dienten die Prostatazelllinien LnCap und Du145. Der AR-Status des Primärtumors wurde bei 17 DTZ-positiven Patientinnen mittels immunhistochemischer Färbung mit demselben AR-Antikörper bestimmt.

    Ergebnisse Die Färbung wurde erfolgreich etabliert. Bei 26 von 82 Patientinnen (32 %) konnten DTZs detektiert werden. AR-positive DTZs wurden bei 10 von 26 DTZ-positiven Patientinnen (38 %) nachgewiesen, 2 dieser Patientinnen hatten sowohl AR-positive als auch AR-negative DTZs. Die Konkordanz des AR-Status zwischen dem Primärtumor und der DTZ lag bei 35 %.

    Zusammenfassung Das Projekt ist Voraussetzung für weiterführende Untersuchungen hinsichtlich des möglichen prädiktiven Wertes AR-positiver DTZ. Die Technik wurde erfolgreich etabliert, 38 % der analysierten DTZs hatten einen positiven AR-Status. Der AR-Status der DTZs kann sich von dem des Primärtumors unterscheiden.


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    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    07. Oktober 2020

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